Die kurdische Widerstandsgruppe „Befreiungskräfte Efrîns“ (Hêzên Rizgariya Efrînê, kurz HRE) hat eigenen Angaben nach einen Angriff pro-türkischer Söldner auf den nordsyrischen Kanton Şehba abgewehrt. Der versuchte Anschlag durch eine nicht näher bezeichnete Dschihadistenmiliz im Sold der Türkei erfolgte demnach am Mittwochabend. Ziel des Angriffs sei die Ortschaft Tall al-Anab bei Tel Rifat gewesen, wie aus einer Mitteilung der HRE hervorgeht.

„Unsere Kräfte haben umgehend auf den geplanten Angriff reagiert und ein Einsickern in das Dorf vereitelt“, so die HRE. Daraufhin brachen Gefechte aus, die zu Verlusten bei den Angreifern geführt haben sollen. Welche Miliz für den verhinderten Angriff verantwortlich ist und wie hoch die Zahl der getöteten Söldner ausfiel, geht aus der Erklärung nicht hervor. Die HRE haben angekündigt, sich zu einem späteren Zeitpunkt detailliert zu äußern.

Tel Rifat ist ein häufiges Angriffsziel der türkischen Armee und ihrer islamistischen Proxy-Truppen. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Stadt im vergangenen Jahr als erstes Ziel für eine neuerliche Invasion in den Autonomiegebieten von Nord- und Ostsyrien benannt. Nach den Plänen Ankaras soll Tel Rifat ein Brückenkopf bei der Errichtung eines dschihadistischen Gürtels im Grenzstreifen zwischen der Türkei und Syrien werden. Mitte Februar starb ein 70 Jahre alter Zivilist bei einem türkischen Drohnenangriff auf Tel Rifat.