HRE greifen Besatzer in Efrîn, Marê und Cerablus an

Bei bewaffneten Aktionen der HRE wurden sieben Söldner der türkischen Besatzungstruppen im Nordwesten von Syrien getötet, darunter ein ranghoher Milizenführer, berichten die Befreiungskräfte Efrîns. Sechs weitere Dschihadisten wurden verletzt.

Die Befreiungskräfte Efrîns (HRE) haben sich zu einer Serie von Aktionen gegen türkisch-dschihadistische Besatzungstruppen am gestrigen Montag im Nordwesten Syriens bekannt. Die Aktionen, bei denen sieben pro-türkische Söldner getötet und weitere sechs verletzt wurden, werden von den HRE als Vergeltung für die massive Angriffswelle der Türkei gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien und ihre Bevölkerung ausgewiesen.

Zwei der genannten Aktionen fanden den HRE zufolge in der seit 2018 besetzten Region Efrîn statt, richteten sich jedoch gegen dieselbe Gruppe Besatzer. Die Söldner wurden demnach in einem Gebiet zwischen den Dörfern Birc Heyder und Kefer Nabo erfasst. Ein erster Beschuss führte zum Tod von zwei der Dschihadisten. Als sich nachrückende Besatzer der Gegend näherten, wurden sie ein zweites Mal ins Visier genommen. Hierbei wurden vier weitere Söldner getötet und drei verletzt. Die HRE teilen zudem mit, dass im Verlauf der Angriffe vier Motorräder zerstört worden sind.

Birc Heyder (Burj Haydar) und Kefer Nabo (Kafr Nabu) liegen im Gebiet der Toten Städte, wie die Ruinen der ehemals etwa 700 dörflichen Siedlungen aus spätrömischer und frühbyzantinischer Zeit im Kalksteinmassiv Efrîns genannt werden. Als das kurdisch geprägte Efrîn noch nach dem Kantonsprinzip von Rojava autonom verwaltet wurde, gehörte die Region administrativ zu Şêrawa. Der Kreis ist nicht vollständig von der Türkei besetzt und wird in Teilen noch selbstverwaltet.

Auch in der Kleinstadt Marea (ku. Marê), die an Tel Rifat grenzt und zum Gouvernement Aleppo gehört, gingen die HRE am Vortag gegen Besatzungstruppen vor. Bei zwei Sniper-Aktionen wurde je ein pro-türkischer Söldner verletzt, heißt es. In der Stadt Cerablus, die wie Al-Bab, Azaz und Rai 2016 von der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) an die Türkei übergeben wurde, ist nach HRE-Angaben ein ranghohes Mitglied der ebenfalls unter türkischem Kommando stehenden Dschihadistenmiliz „Sultan-Murat-Brigade“ getötet worden.

Der Angriff gegen den Milizanführer, der zugleich dem türkischen Geheimdienst MIT angehören soll, wurde in Form eines Autobombenanschlags verübt. Ein zweiter Söldner, vermutlich der Fahrer des Wagens, wurde verletzt. Die „Sultan-Murat-Brigade“ gehört zur SNA („Syrische Nationalarmee“) – einer Koalition reaktionärer, islamistischer und fundamentalistischer Milizen, die von Ankara bezahlt, ausgerüstet und trainiert wird und als Proxy-Truppe des türkischen NATO-Partners die Besatzung von Teilen Nord- und Nordwestsyriens mit aufrechthält.

Über die HRE

Die HRE wurden 2018 nach der Besetzung von Efrîn durch die Türkei gegründet. Die Widerstandsgruppe kämpft mit dem Ziel, die Region zu befreien und Vergeltung für die fortgesetzten Angriffe der Besatzer zu verüben.