Heyva-Sor-Mitarbeiter in Camp Hol ermordet
Der Krankenpfleger Basim Mihemed Mihemed ist im Auffang- und Internierungslager Hol in Nordsyrien ermordet worden. Mihemed arbeitete für den Kurdischen Roten Halbmond und war Vater von zwei Kindern.
Der Krankenpfleger Basim Mihemed Mihemed ist im Auffang- und Internierungslager Hol in Nordsyrien ermordet worden. Mihemed arbeitete für den Kurdischen Roten Halbmond und war Vater von zwei Kindern.
In Camp Hol ist ein Mitarbeiter der Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurd ermordet worden. Bei dem Toten handelt es sich um den Krankenpfleger Basim Mihemed Mihemed. Laut ersten Informationen haben sich zwei Personen als Kranke ausgegeben und sind in die Räumlichkeiten von Heyva Sor in dem Lager eingedrungen. Mihemed wurde offenbar mit einer Stichwaffe angegriffen und erlag seinen Verletzungen. Der 1995 in Hesekê geborene Krankenpfleger war Vater von zwei Kindern.
Brutstätte für eine neue IS-Generation
Das Auffang- und Internierungslager Hol im nordsyrischen Kanton Hesekê gilt als Brutstätte des IS, dort leben derzeit gut 57.000 Menschen aus über fünfzig verschiedenen Ländern, darunter tausende IS-Familien, die nach der Einnahme der letzten IS-Bastion Baghuz Anfang 2019 von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) aufgegriffen wurden. Etwa die Hälfte aller Internierten sind Minderjährige, vielen wird die IS-Doktrin beigebracht. Dadurch entsteht eine neue IS-Generation, vor der die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien seit langer Zeit warnt. Die meisten Herkunftsländer verweigern sich der Rücknahme ihrer Staatsangehörigen und entziehen sich ihrer Verantwortung.
2021 mindestens 127 Mordfälle
Verantwortlich für die Indoktrination der Kinder mit der IS-Ideologie sind die von linientreuen IS-Anhängerinnen im Sektor „Muhadschirat“ aufgebauten Strukturen. Diese Dschihadistinnen haben auch nach dem Vorbild der sogenannten Al-Khansa-Brigade (Liwa al-Khansa), der IS-Religionspolizei für Frauen, die Hisba-Truppe aufgebaut. Diese begeht immer wieder Gräueltaten an Personen, die sich nicht an die Verhaltensnormen des IS halten. 2021 gab es mindestens 127 Mordfälle in Camp Hol, die allesamt auf das Konto der Hisba-Truppe und der „Junglöwen des Kalifats“ gehen sollen. Im Dezember zuvor entdeckten Sicherheitskräfte einen unterirdischen Tunnel, der für die Ausbildung der IS-Jugendorganisation und als Versteck jugendlicher Attentäter genutzt wurde.