Guerillaaktionen von Dersim bis Heftanîn

Die türkische Armee ist in mehreren Regionen Nord- und Südkurdistans von der Guerilla angegriffen worden. Nach HPG-Angaben wurden dabei mindestens sieben Soldaten getötet. In der Pirbula-Schlucht sind drei Kämpfer*innen im Widerstand um Heftanîn gefallen.

Wie aus einer aktuellen Bilanz der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) zum Kriegsgeschehen in Kurdistan hervorgeht, sind in den vergangenen zwei Tagen mindestens sieben weitere Soldaten der türkischen Armee bei Aktionen der Guerilla getötet worden. Mindestens drei weitere Militärs wurden verletzt. Im gleichen Zeitraum sind drei Guerillakämpfer*innen gefallen.

Die Cenga-Heftanîn-Offensive im gleichnamigen Guerillagebiet in Südkurdistan wird unvermindert fortgesetzt. Gestern wurden dort zwei Soldaten bei Sniper-Aktionen erschossen. Auf dem Tepê Qesrokê im Partîzan-Gebiet war es ein HPG-Kämpfer, der abdrückte. Im Umand des Gipfels Kato Sulê in Bektorya war eine Scharfschützin der Frauenguerilla YJA-Star (Yekîtiya Jinên Azad) aktiv.

Drei Verluste in Pirbula

In Pirbula sind drei Guerillakämpfer*innen gefallen. Sorxwîn Amed starb am 8. August bei den heftigen Auseinandersetzungen, die in der Nacht zum Samstag in der Schlucht ausgebrochen waren. „Im Zuge der Gefechte brach der Kontakt zu ihr ab. Wir wissen, dass sie bis zur letzten Kugel selbstlos gegen den Feind kämpfte, bevor sie sich der Karawane der Gefallenen anschloss“, so die HPG.

Die Guerillakämpfer Ferman und Mazlum kamen am 9. August bei Luftangriffen auf Pirbula ums Leben. Ihre vollständigen Identitäten werden die HPG zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.

Guerillasabotage in Colemêrg

Wie es in der Bilanz weiter heißt, haben YJA-Star-Kämpferinnen am frühen Dienstagmorgen (heute) in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (türk. Hakkari) eine verdeckte Militäreinheit im Umland der Wache Zînê mittels Sabotagetaktik ins Visier genommen. Dabei wurden alle drei Soldaten der Einheit getötet.

Angriff auf neue Militärwache in Dersim

In Xozat bei Dersim ging die Guerilla am Vortag gegen eine Militärwache vor, die im Dorf Çakmaklı errichtet wird. Im Rahmen der Aktion wurde ein Fahrzeug von Kontras angegriffen, wie viele Insassen dabei getötet oder verletzt wurden, ließ sich nicht feststellen.

Aktion in Agirî

Eine weitere verdeckte Militäreinheit wurde am 9. August in Bazîd (Doğubayazıt) in der Provinz Agirî (Ağrı) angegriffen. Die Aktion ereignete sich in der Nähe des Dorfes Mişkê, die Guerilla ging von zwei Seiten vor. „Infolge des wirksamen Beschusses der feindlichen Einheit konnte der Tod von zwei Soldaten festgestellt werden, drei weitere wurden verletzt. Spät abends wurden die Besatzer mit Sikorsky-Transporthubschraubern aus dem Kampfgebiet evakuiert.“

Militäroperation in Şirnex, Luftangriffe auf Avaşîn

Abschließend berichten die HPG von einer Militäroperation in Şirnex (Şırnak), die am 2. August im Gebiet Çirav im Umland des Gabar eingeleitet wurde. Bereits am nächsten Tag zogen sich die Soldaten ergebnislos wieder aus der Region zurück. Luftangriffe in den beiden letzten Tagen auf das Gebiet Mervanos in Avaşîn in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten haben nicht zu Verlusten bei der Guerilla geführt.