Im schwer umkämpften Heftanîn in Südkurdistan sind 22 Angehörige der türkischen Armee bei Auseinandersetzungen mit der Guerilla ums Leben gekommen. Zudem wurden zwei Hubschrauber der türkischen Luftwaffe angeschossen und beschädigt. Das teilt die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) in einer aktuellen Stellungnahme mit. In der nordkurdischen Provinz Sêrt (türk. Siirt) wurden zwölf Soldaten bei einem Angriff der Frauenguerilla YJA-Star (Yekîtiya Jinên Azad) getötet.
Zum Kriegsgeschehen in Heftanîn heißt es in der Bilanz: „In der Nacht vom 7. auf den 8. August versuchte die türkische Besatzerarmee mit Unterstützung von Kontras die Pirbula-Schlucht zu besetzen. Gegen 7.30 Uhr nahmen unsere Kräfte die feindlichen Einheiten ins Visier und setzten sie aus dem Nahabstand unter Beschuss. In der Folge brachen heftige Gefechte aus. Unsere Kräfte kesselten die feindlichen Soldaten aus sieben Seiten ein und setzten sie unter Dauerbeschuss. Die Serie von Überfällen, Angriffen und Sniper-Aktionen gegen die feindlichen Truppen entfaltete sich damit zu einer revolutionären Operation gegen die versuchte Invasion.
Die zur Evakuierung der im Kessel festsitzenden Soldaten angerückten Hubschrauber wurden ebenfalls zum Ziel unserer Kräfte. Ein Transporthubschrauber vom Typ Sikorsky und ein Cobra-Kampfhubschrauber wurden wirksam getroffen und mussten umkehren. Insgesamt wurden 22 Soldaten/Kontras in Pirbula bestraft, acht weitere verletzt.
Im Rahmen dieser revolutionären Operation näherten sich unsere Kräfte bis zu den feindlichen Leichen und stellten vier Militärrucksäcke, ein Tagesfernglas sowie weitere militärische Ausrüstung sicher. Über einen langen Zeitraum wurde das Kampfgebiet unsererseits überwacht, sodass ein Eingreifen der Besatzer unterbunden wurde. Der historische Schlag zwang den Feind zum Rückzug.
Im Zuge der Auseinandersetzungen in Pirbula überrannte unsere Freundin Warşin mit dem Geist einer Kommandantin die Stellungen des Feindes und schloss sich selbstlos kämpfend der Karawane der Gefallenen an. In den Nachtstunden bombardierten Kriegsflugzeuge die Schlucht sowie das Umland des Dorfes Minine. Zu Verlusten in unseren Reihen führten diese Luftangriffe nicht, in Anbauflächen und Gärten der angestammten Bevölkerung entstand jedoch Sachschaden.”
Gruß an den 15. August in Sêrt
Zu den Einzelheiten der YJA-Star-Aktion in Sêrt teilen die HPG mit, dass damit der Jahrestag des Beginns des bewaffneten Kampfes in Kurdistan am 15. August begrüßt wurde. An diesem Tag im Jahr 1984 fiel in Dih bei Sêrt „der erste Schuss“ der PKK – es war der Beginn des bewaffneten Befreiungskampfes gegen die türkische Besatzungsmacht. Zu diesem Anlass führten Kämpferinnen der Frauenguerilla am gestrigen Samstag in Xisxêr (Pervari) eine Sabotage gegen einen türkischen Militärkonvoi durch. Der Angriff ereignete sich auf der Verbindungsstraße zwischen den Dörfern Hêşet und Osyan, Ziel der Aktion war ein Panzerfahrzeug vom Typ BMC Kirpi. „Der Wagen wurde vollständig zerstört, alle zwölf Insassen sind getötet worden“, heißt es.
Drei Kämpfer in Şirnex gefallen
Wie aus der Bilanz des Weiteren hervorgeht, sind bereits Mitte der Woche drei Guerillakämpfer im Zuge einer türkischen Militäroperation am Gabar-Berg in Şirnex (Şırnak) gefallen. Die luftunterstützte Operation war am 30. Juli im Umland des Dorfes Banê eingeleitet worden. Im Verlauf wurden immer mehr Truppen in die Region verlegt, es kam zu heftigen Gefechten. Bei den Gefallenen handelt es sich um Rohat, Brusk und Botan. Ihre vollständigen Identitäten werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Operation in Gever beendet
Die am 2. August im Gebiet Bajêrgan (Esendere) im Landkreis Gever (Yüksekova) in der Provinz Colemêrg (Hakkari) gestartete Militäroperation ist nach Angaben der HPG am 7. August ergebnislos eingestellt worden.