In der südkurdischen Region Heftanîn kommt es zu Luft- und Bodenangriffen der türkischen Armee. Ziel der Bombardierungen ist das Guerillagebiet Pirbula. Dort wurde zuvor eine Militäreinheit von Kämpferinnen und Kämpfern der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) und der Frauenguerilla YJA-Star (Yekîtiya Jinên Azad) eingekesselt. Bei den daraufhin ausgebrochenen Gefechten sollen dreizehn türkische Soldaten ums Leben gekommen sein. Angaben zu Verlusten in den Reihen von HPG und YJA-Star liegen bislang nicht vor.
Nach Informationen vor Ort greift die türkische Armee das Gebiet Pirbula mit Kampfhubschraubern und Mörsern an. Infolge der Artillerieeinschläge wurden an mehreren Stellen Flächenbrände entzündet. Es wird befürchtet, dass sich die Flammen unkontrolliert ausweiten, da nächtlicher Wind die Brandausbreitung begünstigt. Das südlich von Pirbula gelegene Dorf Ewlehe soll inzwischen ebenfalls bombardiert worden sein. Ob Bewohner*innen dabei zu Schaden gekommen sind, ist noch unklar.
Die türkische Armee hatte bereits am Samstagmittag zivile Siedlungsgebiete in Südkurdistan aus der Luft angegriffen. In Heftanîn bombardierten unbemannte Kampfdrohnen ein Fahrzeug, in der Behdînan-Region flogen Kampfflugzeuge Angriffe auf das Dorf Sîte in Rêkan. Dabei wurden Anbaugebiete und Weingärten der Bevölkerung großflächig zerstört.