Girê Spî: Drei Verletzte bei Angriff protürkischer Dschihadisten

In einem Dorf in der türkischen Besatzungszone Girê Spî in Nordsyrien haben Dschihadisten bei einem Entführungsversuch ein Wohnhaus beschossen. Mindestens drei Personen wurden verletzt, im Dorf herrscht Aufruhr gegen das Besatzungsregime.

Nach Angaben aus der Region haben Dschihadisten der protürkischen Miliz „20. Brigade“ ein Haus im Dorf Elî Baliyê in der Besatzungszone bei Girê Spî (Tall Abyad) überfallen, um einen jungen Mann zu verschleppen. Bei dem Betroffenen handelt es sich um Elî Xelîl El Henûş. Seine Familienangehörigen stellten sich den Dschihadisten entgegen und verhinderten die Entführung. Die protürkischen Dschihadisten setzten daraufhin das Haus unter Beschuss. Mindestens drei Personen wurden verletzt.

Nach dem Überfall kam es zum Aufruhr der Dorfbevölkerung gegen die Dschihadisten. Die Anspannungen in dem Dorf dauern weiter an, genauere Informationen liegen noch nicht vor.

Girê Spî ist seit Oktober 2019 von der Türkei besetzt. Wie in allen türkisch besetzten Gebieten in Nordsyrien sind Dschihadisten als Söldner in das Besatzungsregime eingebunden. Vor allem in Efrîn, aber auch in anderen Orten kommt es ständig zu Entführungen. Bei den Opfern handelt es sich teilweise um Personen, denen eine Nähe zur Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien vorgeworfen wird. In den meisten Fällen jedoch werden Menschen verschleppt, um Lösegeld von ihren Angehörigen zu erpressen.