Geflüchtete IS-Frauen aus Camp Hol in der Türkei

Zwei im Zuge der türkischen Invasion in Nordsyrien aus dem Camp Hol geflüchtete Dschihadistinnen haben die niederländische Botschaft in Ankara aufgesucht und eine Rückführung in ihre Heimatorte beantragt.

Verschiedenen Medienberichten zufolge haben zwei IS-Dschihadistinnen, die im Zuge der völkerrechtswidrigen Invasion der Türkei in Nord- und Ostsyrien aus dem Camp Hol bei Hesekê flüchten konnten, in der niederländischen Botschaft in Ankara eine Rückführung in ihre Heimatorte beantragt. Über den Sachverhalt habe Außenminister Stef Blok am Donnerstag das Parlament in Den Haag aufgeklärt. Die zwei Frauen hätten sich gemeinsam mit drei Kindern im Alter zwischen drei und vier Jahren bei der niederländischen Botschaft in der türkischen Hauptstadt gemeldet. Kurz darauf seien sie auf Betreiben des Konsulats festgenommen worden. Beide Dschihadistinnen sollen in der Türkei angeklagt werden.

Einer der IS-Frauen wurde erst vor kurzem die niederländische Staatsbürgerschaft entzogen, heißt es. Die andere ist offenbar weiterhin im Besitz der niederländischen Staatsangehörigkeit. Unklar ist allerdings, ob ihr Heimatland eine Auslieferung beantragt.

Bereits kurz nach Beginn des Angriffskrieges der Türkei und seiner islamistischen Proxy-Armee bombardierte der Nato-Partner in Rojava gezielt Internierungslager und Gefängnisse mit IS-Dschihadisten und ihren Angehörigen. Mehreren hundert Islamist*innen, darunter auch zahlreiche aus EU-Ländern, war daraufhin die Flucht gelungen.