Gefechte zwischen Asayisch und Regimekräften in Qamişlo

In Qamişlo finden Auseinandersetzungen zwischen Kräften der Inneren Sicherheit Rojavas und NDF-Milizionären statt. Zuvor hatten die regimetreuen Paramilitärs das Feuer auf Asayisch-Angehörige eröffnet.

In Qamişlo in Nordostsyrien sind Auseinandersetzungen zwischen Kräften der Inneren Sicherheit (Asayisch) und Söldnern der „Nationalen Verteidigungskräfte” (NDF, auch Difa al-Watani) ausgebrochen. Zuvor hatten NDF-Milizionäre an einem Kontrollposten des Asayisch das Feuer auf die Sicherheitskräfte des Autonomiegebiets eröffnet.

Die Gefechte konzentrieren sich auf Checkpoints im Stadtteil Helko im Süden der Stadt, die durch die Inneren Sicherheitskräfte kontrolliert werden. In unmittelbarer Nähe befindet sich die vom Regime kontrollierte Sicherheitszone, welche die Grenze zum Autonomiegebiet markiert. Die NDF hatte versucht, einen Kontrollposten im Autonomiegebiet zu errichten. Die Lage hat sich inzwischen wieder beruhigt.

Provokationen des Regimes

Der heutige Angriff reiht sich in eine Kampagne von Provokationen des Assad-Regimes ein. Vor zwei Tagen ereignete sich auf dem Gelände des NDF-Quartiers im Stadtteil al-Tay in der Nähe des Flughafens eine Explosion. Ob es sich dabei um einen Anschlag handelte, wird allerdings bezweifelt. Denn unmittelbar nach der Detonation feuerten NDF-Milizionäre Schüsse auf Asayisch-Positionen in Qamişlo ab. Bereits Anfang vergangener Woche war es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, allerdings in umgekehrter Weise. Mitglieder der NDF hatten am Rande der vom Regime kontrollierten Zone Handgranaten auf einen Kontrollpunkt des Asayisch geworfen. Darauf folgte ein kurzer Schusswechsel. Verletzt wurde niemand, es entstand lediglich Sachschaden. Wenige Tage zuvor hatte die Miliz ein Fahrzeug vom Asayisch angegriffen, ein Mitglied der Sicherheitskräfte getötet und ein weiteres verletzt.

NDF von iranischem General gegründet

Bei den NDF handelt es sich um eine Dachorganisation regierungstreuer Paramilitärs, die nach dem Vorbild der iranischen Revolutionsgarden von General Ghassem Soleimani aufgebaut wurde. Soleimani war Anfang Januar bei einem gezielten Raketenangriff der USA in Bagdad getötet worden. Die NDF werden von der Führung in Damaskus als verlässlicher eingeschätzt als einige Teile der Armee.