Irak: USA töten hochrangigen iranischen General

Bei einem US-Raketenangriff im Irak wurde Ghassem Soleimani, Kommandeur der iranischen Al-Quds-Brigaden, getötet.

Der Irak wird immer mehr zum Schlachtfeld eines Stellvertreterkonfliktes zwischen dem Iran und den USA. Bei einem Raketenangriff in der Nähe des Flughafens von Bagdad wurde der Kommandeur der iranischen Al-Quds-Brigaden Ghassem Soleimani und auch deren stellvertretender Leiter Abu Mahdi al-Muhandis getötet.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums erfolgte der Angriff auf Befehl des US-Präsidenten mit dem Ziel, weitere Attacken auf US-Truppen zu verhindern. Die Konsequenz dürfte allerdings das Gegenteil sein. So hatten die USA nach Raketenangriffen Unbekannter auf US-Basen Stellungen der irannahen, irakischen Hizbollah, Mitgliedsgruppe von Hashd al-Shaabi, bombardiert und 25 Personen getötet. Daraufhin kam es zu heftigen Protesten vor der US-Botschaft, für die der US-Präsident den Iran verantwortlich machte. Die Tötung zweier hochrangiger Generäle dürfte nun weiteres Öl ins Feuer gießen.

Iran warnt USA wegen Raketenangriff vor „Konsequenzen“

Das iranische Außenminister Javad Zarif verurteilte den Angriff als „Akt des internationalen Terrors“ und kündigte an, die USA werden „für alle Konsequenzen ihres verbrecherischen Abenteurertums verantwortlich sein.“ Der nationale Sicherheitsrat des Iran berief eine Dringlichkeitssitzung. Der ehemalige Pasdaran-Kommandant Muhsin Rezai kündigte eine „starke Vergeltung an den USA an“.

Der getötete General Soleimani ist der bekannteste Vertreter des iranischen Militärs im Ausland. Die Al-Quds-Brigaden sind Teil der Pasdaran, die auch an der Niederschlagung der sozialen Proteste im Irak in den vergangenen Monaten mit Hunderten Toten beteiligt waren.