In einem Quartier der „Nationalen Verteidigungskräfte” (NDF, auch Difa al-Watani) im nordsyrischen Qamişlo hat sich am späten Abend eine Explosion ereignet. Unmittelbar danach wurden Schüsse aus dem Quartier abgefeuert. Ob es zu Toten oder Verletzten kam, ist noch unklar. Eine russische Militärpatrouille ist vor Ort. Die Lage ist angespannt.

Das NDF-Quartier liegt im Stadtteil al-Tay in der Nähe des Flughafens, der von syrischen Regimetruppen kontrolliert wird. Bei den NDF handelt es sich um eine Dachorganisation regierungstreuer Paramilitärs, die nach dem Vorbild der iranischen Revolutionsgarden von General Ghassem Soleimani aufgebaut wurde. Soleimani war Anfang Januar bei einem gezielten Raketenangriff der USA in Bagdad getötet worden. Die NDF werden von der Führung in Damaskus als verlässlicher eingeschätzt als einige Teile der Armee.

Anfang der Woche war es in Qamişlo zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, allerdings waren es Mitglieder der NDF, die Handgranaten auf einen Posten der Inneren Sicherheit (Asayisch) am Rande der vom Regime kontrollierten Zone warfen. Darauf folgte ein kurzer Schusswechsel. Verletzt wurde niemand, es entstand lediglich Sachschaden.

Provokationen des Assad-Regimes

Der Angriff reiht sich in eine Kampagne von Provokationen des Assad-Regimes ein. Wenige Tage zuvor hatte die Miliz ein Fahrzeug vom Asayisch angegriffen, ein Mitglied der Sicherheitskräfte getötet und ein weiteres verletzt.