In Minbic finden nach Durchbruchsversuchen von Söldnern der von der Türkei gesteuerten SNA („Syrische Nationalarmee“) Gefechte statt. Wie der Militärrat von Minbic mitteilt, versuchten Dschihadisten unter türkischem Kommando unter anderem, über die Sajur-Linie in nordostsyrisches Autonomiegebiet einzudringen.

„Der Infiltrationsversuch wurde sofort bemerkt und mit Gegenmaßnahmen belegt“, erklärte ein Sprecher. Die Angreifer seien eingekesselt worden, hätten aber umgehend das Feuer auf Kräfte des Militärrats und der Enîya Kurdan (Kurdische Front) eröffnet. „Infolge eines Gefechts wurde ein Söldner getötet.“ Die Auseinandersetzungen am Fluss Sajur, der als De-Facto-Grenze zwischen Besatzungszone und Autonomieregion gilt, dauerten zur Stunde noch an.

Auch an anderer Stelle nördlich von Minbic verzeichnete der Militärrat am Dienstag Aktivitäten von SNA-Söldnern. Ziel der Infiltration war den Angaben zufolge das Dorf Awn al-Dadat. „Es gab einen kleinen Vorstoß, in die Ortschaft einzudringen. Der Versuch wurde allerdings mit schwerem Beschuss unsererseits beantwortet und die Angreifer zogen sich schnell wieder zurück“, so der Militärrat.

Strategische Position von Minbic

Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die von der Demokratischen Selbstverwaltung der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte. Für die Verteidigung Minbics sorgt der den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) angeschlossener Militärrat, dem auch die Enîya Kurdan (ar. Jabhat al-Akrad) angehört. Sie wehren nahezu täglich Angriffe der Besatzer und Infiltrationen ab.