Fünfter Tag der Anti-IS Operation im Camp Hol beginnt

Die Anti-IS-Operation im berüchtigten nordostsyrischen Flüchtlings- und Internierungslager Hol geht am fünften Tag in Folge weiter. Die Sicherheitskräfte konnten unter anderem einen algerischen IS-Kommandanten fassen.

In den Morgenstunden begann die Durchsuchung des sechsten Sektors des nordostsyrischen Flüchtlings- und Internierungslagers Hol. Nach einer Serie von Morden der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat” (IS) durchsuchen mehrere Tausend Mitglieder der Sicherheitskräfte der Selbstverwaltung, der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und der Verteidigungseinheiten YPG und YPJ in einer gemeinsamen Operation das riesige Lager Sektor für Sektor. Am Mittwoch wurde die Durchsuchung der ersten fünf von acht Sektoren des Camps abgeschlossen.

IS-Finanzverantwortlicher festgenommen

Dabei wurde unter anderem ein hochrangiger IS-Kommandant festgenommen. Bei dem Kommandanten handelt es sich um den Algerier Mohammed Abdel Rahman Sharif Dabbah.

Dabbah kämpfte im IS als Kommandant in Şedadê und Raqqa, verlor beide Augen und wurde daraufhin ins Camp Hol gebracht. Der 1989 geborene Dschihadist wurde nach seiner Verletzung von seiner Position eines militärischen Kommandanten auf den Posten eines Befehlshabers im Finanzsektor des IS versetzt. Er war für die Verwaltung eingetriebener „Spenden“ verantwortlich.

Dutzende IS-Mitglieder bei Operation festgenommen

Im Camp Hol gibt es gefestigte IS-Strukturen. Das liegt unter anderem daran, dass in dem Lager mit seinen 62.000 Bewohner*innen zehntausende Familienangehörige von IS-Dschihadisten untergebracht sind. Diese Personen stammen aus 52 verschiedenen Nationen. Ihre Heimatländer, unter anderem Deutschland, haben wenig bis keinerlei Bemühungen unternommen, diese zurückzuführen. So wurde aus dem Camp Hol die „heimliche Hauptstadt des IS“. Mit der Operation sollen insbesondere Kinder im Lager vor dem IS geschützt werden.