Fünf weitere Entführungen in Efrîn

Die berüchtigte Al-Hamzat-Miliz der türkischen Besatzungstruppen in Efrîn hat erneut fünf Dorfbewohner entführt. Ihr Schicksal ist unbekannt.

Die Kriegsverbrechen der türkischen Besatzungstruppen und ihrer Milizen gehen in Efrîn ungebrochen weiter. Die SNA-Miliz Furqat al-Hamzat hat Berichten zufolge am 12. November fünf Bewohner des Dorfes Bêkê entführt. Bei den Verschleppten handelt es sich um İbrahim Mihemed Miho (28), Xêr El Dîn Mihemed Şêxmûs (31), Mihemed Derwîş(70), Ehmed Mihemed Şêxmûs (20 ) und Şiyar Mihemed Şêxmûs (28). Seit dem 12. November fehlt jedes Lebenszeichen der Entführten.

Es steht zu befürchten, dass sie wie viele andere der hunderten Verschleppten in den Folterkellern der Besatzungstruppen gelandet sind. Dort werden schwerste Verbrechen an Gefangenen begangen, von sexualisierter Gewalt, Verbrennungen, Schlägen, Elektroschocks bis hin zu extralegalen Hinrichtungen. Zahlreiche Menschen sind zu Tode gefoltert worden. Bei der Folter geht es häufig um das Erpressen von Aussagen, um den Efrîn-Widerstand zu brechen, aber vor allem auch um reine psychologische Kriegsführung, um die kurdische Bevölkerung in die Flucht zu treiben und die Gesellschaft von innen heraus zu zerstören. Die Entführer machen dabei nebenbei noch ein Geschäft mit Lösegeldern für die Verschleppten. In einem UN-Bericht wurden diese Verbrechen dokumentiert. Allerdings muss festgestellt werden, dass es sich bei den Kriegverbrechern nicht um außer Kontrolle geratene Milizen handelt, sondern um eine gezielte, vom türkischen Geheimdienst MIT geleitete Strategie. Dies wird auch durch die Anwesenheit von Beamten des MIT in den Folterzentren belegt.