​​​​​​​Folter durch türkische Soldaten an Grenze nach Nordkurdistan

Türkische Soldaten folterten und misshandelten mindestens fünf Personen, die die türkische Grenze zwischen Nordkurdistan und Rojava zu überqueren versuchten.

Türkische Soldaten folterten und misshandelten mindestens fünf Personen, die die türkische Grenze zwischen Nordkurdistan und Rojava zu überqueren versuchten.

Die Grenze zwischen Nordkurdistan und Rojava wird von der türkischen Armee kontrolliert. Die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien und Rojava stehen unter einem scharfen Embargo von allen Seiten. Um ihr Überleben zu sichern, sind viele Menschen auf den informellen Grenzverkehr angewiesen. Dieser Verkehr ist jedoch lebensgefährlich, und immer wieder kommt es zu schweren Übergriffen durch die türkische Armee.

Stromschläge, Prügel und Erniedrigung

Die Nachrichtenagentur ANHA berichtet von mehreren neuen solcher Fälle. So hatten am Dienstag gegen 19.30 Uhr Ortszeit Ali Saleh (32), Samir Mihemed (17) und Mihemed Mihemed (30) von Qamişlo aus versucht, die türkische Grenze zu passieren. Saleh berichtet: „Um 19.30 Uhr fuhren wir vom etwa 13 Kilometer von Qamişlo entfernten Dorf Til Zîwan an die Grenze nach Nordkurdistan. Gegen 21.30 Uhr nahmen uns etwa 25 Soldaten fest.“ Die Soldaten hätten sie beleidigt und misshandelt und anschließend gegen 1.30 Uhr über die Grenzmauer nach Rojava geworfen, so Saleh. Die gefolterten Männer berichten, türkischen Soldaten hätten sie mit Eisenstangen geschlagen und ihnen Stromschläge versetzt. Anschließend seien sie über die fünf Meter hohe Grenzmauer geworfen worden.

Bis zur Ohnmacht geprügelt und über Grenzmauer geworfen

Ein ähnlicher Fall ereignete sich in der Nähe von Kobanê. Als Abdullah Adnan Cuma mit einem Freund die Grenze am Dienstagmorgen gegen 4.00 Uhr in Richtung Nordkurdistan überqueren wollte, eröffneten die Soldaten das Feuer und stellten die beiden. Sie wurden schwer misshandelt und bewusstlos geprügelt, anschließend wurden sie in diesem Zustand über die Grenzmauer geworfen. Die Kräfte der inneren Sicherheit brachten beide zur Behandlung ins Krankenhaus.