Junge Männer an türkischer Grenze beraubt und misshandelt

Zwei syrische junge Männer sind bei ihrem Weg über die türkische Grenze zwischen Rojava und Nordkurdistan von türkischen Soldaten aufgegriffen, beraubt und misshandelt worden.

Zwei Männer aus Idlib und Aleppo wurden beim Versuch, die türkische Grenze bei Dirbêsiyê in Rojava zu überwinden, von Soldaten der türkischen Armee misshandelt. Nadir Resuk (28) und Abdullah al-Issa (38) wurden in der Nähe des Dorfes Eradê von der türkischen Militärpolizei aufgegriffen und schwer misshandelt. Ihre Körper sind mit Schlagspuren übersät. Die beiden Cousins waren zu Beginn der Syrienkrise vom syrischen Militär desertiert und hatten sich in Zirgan, in der selbstverwalteten Region Hesekê, niedergelassen. Resuk hatte geplant, zu seiner Familie nach Europa zu gehen. Die Folterer haben ihm seinen rechten Fuß und seine linke Hand gebrochen und ihm 2.000 Dollar abgenommen.

Erst vor wenigen Tagen hatte es einen ähnlichen Übergriff an der Grenze bei Dirbêsiyê gegeben. Die türkischen Soldaten hatten einen Mann und eine Frau aufgegriffen, schwer misshandelt und bestohlen. Der Mann erlitt dabei ebenfalls Knochenbrüche.

Folter an vorgelagerter EU-Außengrenze

Die Grenze nach Rojava gilt als eine der am höchsten militarisierten Grenzen weltweit. Während dschihadistische Söldnertruppen ohne Probleme passieren können, ist der Grenzverkehr für die Menschen aus der Region ein oft lebensgefährliches Unterfangen. Die Grenze hat allerdings auch einen internationalen Charakter und kann als eine vorgelagerte EU-Außengrenze betrachtet werden. So wurden die Grenzbefestigungen mithilfe von Zahlungen im Rahmen der EU-Beitrittshilfen hochgerüstet.