Flüchtlinge aus Rojava an türkischer Grenze misshandelt

Bei einem versuchten Grenzübertritt nach Nordkurdistan sind drei Geflüchtete aus Rojava von türkischen Soldaten aufgegriffen und schwer misshandelt worden.

Bei einem versuchten Grenzübertritt nach Nordkurdistan sind mehrere Geflüchtete aus Rojava von türkischen Soldaten aufgegriffen und schwer misshandelt worden. Nach der Tortur wurden die drei jungen Männer im Grenzgebiet ausgesetzt.

Der Vorfall ereignete sich nach Darstellung der Betroffenen in der Nacht zu Donnerstag. Hisên Selahedin Mihemed, Ciwan Cumha Çolo und Faris Ebdilrehman Hiso hatten demnach versucht, aus dem Dorf Til Bişk bei Tirbespî die Grenze in die gegenüberliegende Stadt Nisêbîn (tr. Nusaybin) zu überqueren. Dabei seien sie von Grenzsoldaten der türkischen Armee aufgegriffen worden.

Massive Folterspuren zeugen von der Tortur

Auf die Männer wurde von den Militärs massiv eingeschlagen, ihre Körper sind mit Folterspuren übersät. Sie seien teilweise noch traumatisiert von den über mehrere Stunden dauernden Misshandlungen, heißt es.

Mit EU-Hilfen aufgerüstete Grenze

Immer wieder kommt es zu schweren Übergriffen der türkischen Armee an der Grenze. Dabei schreckt die türkische Armee auch nicht vor Mord und Folter zurück. Die innerkurdische Grenze wurde vom türkischen Staat mit einer Mauer hochgerüstet und mit Überwachungsstationen ausgestattet. Dabei unterstützte die EU den Ausbau mit der Vergabe von Mitteln aus den EU-Beitrittshilfen für die Hochrüstung der türkischen Süd- und Ostgrenzen. Ende Juli waren mehrere Personen aus Dirbêsiyê bei dem Versuch, nach Nordkurdistan zu gelangen, von türkischen Grenzsoldaten aufgegriffen und misshandelt worden. Vier Menschen aus Hesekê kamen im Oktober ums Leben, als sie beim Grenzübertritt von der türkischen Militärpolizei gefasst und in vermintes Gebiet getrieben worden waren.