Flughafen Aleppo will Betrieb wieder aufnehmen

Nach wichtigen Gebietsgewinnen in Aleppo durch syrische Regierungstruppen soll nun auch der Flughafen wieder den Betrieb aufnehmen. Seit 2013 war der Flughafen in der nordsyrischen Provinz mit kurzen Unterbrechungen geschlossen.

Die syrische Regierung hat angekündigt, den Flugbetrieb in Aleppo wieder aufzunehmen. Am Mittwoch soll die erste Maschine von Damaskus aus in Aleppo landen, sagte Verkehrsminister Ali Hammoud am Montag. In den Folgetagen werde auch der Flugverkehr zwischen Aleppo und Ägyptens Hauptstadt Kairo aufgenommen.

Regierungstruppen hatten am Wochenende rund um die nordsyrische Provinz Aleppo gegen pro-türkische Dschihadistenmilizen ihre größten Gebietsgewinne seit Jahren erzielt. Die Truppen hätten ihre Mission in Rekordzeit erreicht, verkündete der Sprecher der Streitkräfte, General Ali Mayhoub. 30 Dörfer und Siedlungen seien zurückerobert worden. In einer im Fernsehen übertragenen Rede kündigte Mayhoub an, die Truppen würden nun weiter vorrücken, um „auszurotten, was von terroristischen Gruppen übrig ist“.

Durch die Geländegewinne der syrischen Regierungstruppe ist der Einfluss der islamistischen Gruppierungen in Syrien auf ein immer kleiner werdendes Gebiet in der benachbarten Provinz Idlib beschränkt. Dort sind Regierungstruppen in der Offensive gegen den Al-Qaida-Ableger Hayat Tahrir al-Sham (HTS), dessen Schutzmacht die Türkei ist.

Der Flughafen von Aleppo war seit 2013 mit kurzen Unterbrechungen geschlossen. Für wann die offizielle Wiedereröffnung geplant ist, bleibt allerdings unklar. Die Anzahl der zivilen Flüge dürfte aber auch im Falle der Aufnahme des Flugbetriebes überschaubar bleiben, zumal der Betrieb der staatlichen Syrian Arab Airlines als Folge der Syrien betreffenden Wirtschaftssanktionen weitgehend zum Erliegen gekommen ist. Nur noch wenige Flugzeuge sind überhaupt einsatzbereit. Außerdem müssten die Gebäude repariert und die Pisten wieder in einen funktionstüchtigen Zustand gebracht werden. Erst Mitte Januar hatten HTS-Milizen den Flughafen mit Raketen angegriffen.

Fast eine Million Vertriebene

Die Kämpfe in den Provinzen Aleppo und Idlib haben eine humanitäre Krise ausgelöst. Von den vier Millionen Menschen, die dort leben, sind laut den Vereinten Nationen mehr als 800.000 vertrieben worden. Viele von ihnen müssen bei winterlichem Wetter in Notunterkünften ausharren oder drängen sich bei eisiger Kälte auf offenen Feldern zusammen.