An den Eingängen in die kurdischen Stadtviertel Şêxmeqsûd und Eşrefiyê im nordsyrischen Gouvernement Aleppo werden seit dem Wochenende routinemäßig Fiebermessungen an ankommenden Bewohner*innen durchgeführt. Damit soll eine Einschleppung des neuartigen Coronavirus verhindert werden. An allen drei Stadteingängen, die die Grenze zwischen den selbstverwalteten Gebieten und Regimegegenden in Aleppo markieren, wurden eigens für vorbeugende Maßnahmen mehrere Kontrollpunkte errichtet. Mobile Teams der lokalen Gesundheitskomitees sind im Dauereinsatz, um Corona-Verdachtsfälle zu identifizieren.
In Koordination mit der Volkskommune wird die Bevölkerung zudem über Symptome, Krankheitsverlauf und über Möglichkeiten, sich vor einer Infizierung mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen, aufgeklärt. Außerdem wird entsprechendes Informationsmaterial verteilt.
Bisher keine Corona-Infektionen in Autonomieregion
In der Autonomieregion sind bisher keine Corona-Infektionen bekannt, es gibt jedoch auch keine eigenen Testmöglichkeiten. Die einzige zur Auswertung von Proben notwendige Ausrüstung befand sich in Serêkaniyê (Ras al-Ain) und ist seit der türkischen Besatzung im vergangenen Oktober nicht mehr funktionsfähig. Proben müssen daher nach Damaskus geschickt und an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weitergeleitet werden. Es dauert mindestens eine Woche, bis die Proben ausgewertet sind. Bisher liegen vier Testergebnisse vor, die negativ ausgefallen sind.