Syrien hat wegen der Coronavirus-Pandemie die für April geplante Parlamentswahl um gut fünf Wochen verschoben. Die Wahl werde nicht am 13. April, sondern erst am 20. Mai stattfinden, teilte das syrische Präsidialamt mit. Es ist der dritte Urnengang seit dem Beginn des Syrienkriegs vor neun Jahren.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) sind in den vom syrischen Regime kontrollierten Gebieten bisher 113 Infektionen mit dem Coronavirus aufgetreten. Offiziellen Angaben zufolge gibt es gar keine Fälle in Syrien. Die fünf Nachbarländer Irak, Israel, Jordanien, Libanon und Türkei haben bereits Infektionsfälle verzeichnet.
In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien gibt es keine Testmöglichkeiten. Die einzige zur Auswertung von Proben notwendige Ausrüstung gab es in Serêkaniyê (Ras al-Ain) und ist seit der türkischen Besatzung im vergangenen Oktober nicht mehr funktionsfähig. Nach Angaben des Rojava Information Center (RIC) müssen Proben nach Damaskus geschickt und an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weitergeleitet werden. Es dauert mindestens eine Woche, bis die Proben ausgewertet sind. Bisher liegen vier Testergebnisse vor, die negativ ausgefallen sind.