Festnahmen und Tunnel-Funde in Camp Hol

Bei der Sicherheitsoperation in Hol wurden bislang mehr als 20 Personen aus dem Zellennetzwerk der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ festgenommen. Außerdem wurden selbstgebaute Stichwaffen und Landminen sichergestellt und zwei Tunnel entdeckt.

Bei der Sicherheitsoperation im Auffang- und Internierungslager Hol in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sind mehr als zwanzig Personen aus dem Zellennetzwerk der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen worden. Außerdem wurden diverse Stichwaffen sowie insgesamt vier selbstgebaute Landminen sichergestellt, teilte die Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) am Sonntag mit. Darüber hinaus wurden zwei IS-Tunnel entdeckt. Sie seien inzwischen wieder zugeschüttet worden, hieß es.

Insgesamt 21 Unterstützerinnen und Unterstützer sowie einschlägige Mitglieder des IS nahmen Einsatzkräfte der Asayîş seit Beginn der am Samstag gestarteten dritten Phase der „Humanitären Sicherheitsoperation“ in Camp Hol fest. Zwei mutmaßliche Söldner der Dschihadistenmiliz wurden den Angaben zufolge in Frauenkleidung in einem der gefundenen Tunnel festgesetzt. Angelegt worden waren die unterirdischen Gänge und Höhlen im Lagerabschnitt „Muhadschirat“. Dort kam es auch zu den Festnahmen und Waffenfunden.

Im Muhadschirat-Bereich in Hol werden Familienangehörige von ausländischen Mitgliedern des sogenannten IS festgehalten. Von dort aus breitet sich der Terror in alle anderen Bereiche des Camps aus. Linientreue IS-Terroristinnen haben nach dem Vorbild der sogenannten Al-Khansa-Brigade, der IS-Religionspolizei für Frauen, die Hisba-Truppe aufgebaut. Diese begeht immer wieder Gräueltaten und Morde an Personen, die sich nicht an die Verhaltensnormen des IS halten.


Darüber hinaus ist die Truppe für die Indoktrination von Kindern mit der IS-Ideologie verantwortlich. Die Minderjährigen werden in die IS-Jugendorganisation „Junglöwen des Kalifats“ rekrutiert, die auch als „Brut des Kalifats“ bekannt ist. Zudem organisieren die IS-Frauen den Schmuggel und Transfer von Dschihadisten und Attentätern von Schläferzellen sowohl innerhalb des Lagers als auch nach draußen. Immer wieder werden auch männliche Erwachsene in den Muhadschirat-Abschnitt hineingeschmuggelt, da ihnen der Zugang in den Bereich untersagt ist.