Ein toter Söldner bei HRE-Vergeltung in Azaz

Bei einem Sniper-Angriff der autonomen Fraueneinheit der „Befreiungskräfte Efrîns“ ist im besetzten Azaz ein Söldner der türkischen Armee getötet worden.

Autonome Fraueneinheit „Şehîd Avesta“

Die autonome Fraueneinheit der „Befreiungskräfte Efrîns“ (HRE) hat sich zu einem Vergeltungsangriff auf türkische Besatzungstruppen in Nordsyrien bekannt. Einer am Freitag veröffentlichten Erklärung zufolge führte die „Widerstandsgruppe Şehîd Avesta“ am 5. Oktober eine Sniper-Aktion in Azaz durch. Dabei wurde ein Söldner unter türkischem Kommando getötet, heißt es.

Die HRE begründen die Aktion mit ihrem „Recht auf Widerstand“ gegen fortgesetzte Angriffe in Nord- und Ostsyrien durch die türkische Armee und ihre Proxy-Truppen. Azaz liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Aleppo. Die rund 70.000 Einwohner:innen zählende Stadt ist seit August 2016 von der Türkei besetzt und wird hauptsächlich von Dschihadistenmilizen „kontrolliert“, die durch den türkischen Staat ausgebildet, ausgerüstet und finanziert werden.

Befreiungskräfte Efrîns

Die HRE wurden 2018 nach der Besetzung von Efrîn durch die Türkei gegründet. Die Widerstandsgruppe kämpft mit dem Ziel, alle von Ankara besetzten Gebiete in Syrien zu befreien und Vergeltung für die fortgesetzten Angriffe der Besatzer zu verüben. Im Frühjahr 2019 organisierten sich innerhalb der HRE aktive Frauen zur autonomen „Widerstandsgruppe Şehîd Avesta“. Die Formation ist nach der YPJ-Kämpferin Avesta Xabûr benannt, die am 27. Januar 2018 während dem Angriffskrieg gegen Efrîn sich selbst und einen türkischen Panzer in die Luft sprengte, um ein Massaker in einem Dorf bei Cindirês abzuwenden.