HRE-Kämpfer Diyar Xerîb in Efrîn gefallen

Der HRE-Kämpfer Diyar Xerîb ist in Efrîn gefallen. Der Kurde aus Zaxo leistete erst in Südkurdistan Widerstand gegen den Terror, bevor er nach Rojava ging und gegen den IS, Al-Nusra und türkische Besatzer kämpfte.

Gegen IS, Al-Nusra und türkische Besatzung gekämpft

Der HRE-Kämpfer Diyar Xerîb ist bei der Ausübung seines Dienstes ums Leben gekommen. Das gaben die „Befreiungskräfte Efrîns“ (HRE) am Sonntag in einem Nachruf auf den Gefallenen bekannt. Der tödliche Vorfall ereignete sich demnach am 22. September in der Efrîn-Region in Nordsyrien. Die HRE sprachen den Angehörigen von Diyar Xerîb und der kurdischen Bevölkerung ihr Mitgefühl aus.

Diyar Xerîb hieß mit bürgerlichem Namen Karwan Haji und wurde in Zaxo geboren, einer Großstadt in der Kurdistan-Region des Irak. Seine Familie wurde geprägt von „Kurdayetî“ – was so viel wie kurdisches Nationalbewusstsein bedeutet. Der Begriff steht im weitesten Sinne dafür, dass Kurdistan auf eine lange Besiedlungsgeschichte zurückblickt, Kurdinnen und Kurden eine Nation sind und sie deshalb das Recht auf politische Selbstbestimmung haben.

Kurdayetî formte auch den Charakter von Diyar Xerîb, betonten die HRE in ihrem Nachruf auf den Kämpfer. Als die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) weite Teile des Irak und Syriens überrannte, gehörte er zu den vielen jungen Menschen, die sich auf den Straßen zu zivilen Selbstverteidigungseinheiten formierten. Nach einer Weile schloss er sich den bewaffneten Widerstandskräften an und war an Fronten im Einsatz, wo der Kampf gegen den dschihadistischen Terror „am härtesten“ war. Später ging er nach Rojava.

Diyar Xerîb irgendwo in Efrîn © HRE

In Rojava kämpfte Diyar Xerîb ebenfalls gegen den IS, etwa in Baghuz. Die Ortschaft im Osten Syriens war die letzte Enklave der Dschihadisten; mit ihrer Befreiung während der finalen Anti-IS-Offensive „Gewittersturm Cizîrê“ wurde die Territorialherrschaft des IS im März 2019 beendet. Im Oktober desselben Jahres griff die Türkei mit ihren Verbündeten, die sie aus Überresten des IS und des syrischen Al-Qaida-Ablegers Al-Nusra rekrutiert hatte, die Städte Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) an. Diyar Xerîb beteiligte sich am Widerstand gegen diesen Angriffskrieg. Nach der Besetzung beider Regionen ging er zu den HRE.

„Diyar Xerîb war Kommandant und Kämpfer, der stets an vorderster Front stand, damit wir unserem Ideal näherkommen: Der Befreiung Efrîns und der Rückkehr der vertriebenen Bevölkerung“, heißt es im Nachruf auf den Gefallenen. „Sein Name und sein selbstloser Geist werden uns immer begleiten auf unserem Weg zum Sieg“, erklärten die HRE.

Wer sind die HRE?

Die Hêzên Rizgariya Efrînê (HRE) haben sich 2018 nach der Besatzung von Efrîn durch die Türkei gegründet. Mit dem Ziel, die Region von den Besatzern zu befreien, führt die Widerstandsgruppe gezielte Anschläge gegen die türkische Armee und dschihadistische Söldner durch.