Ein Toter bei türkischem Drohnenangriff in Kobanê

Bei dem türkischen Killerdrohnenangriff auf Kobanê ist der 53-jährige Aktivist Ekrem Üstek ums Leben gekommen. Üstek war ehemaliger politischer Gefangener in der Türkei und im Zuge der Mobilmachung gegen den IS nach Kobanê gekommen.

Türkische Drohnen haben am Mittwochvormittag Kobanê angegriffen. Ein erster Angriff ereignete sich im Süden der Stadt, der zweite im Stadtzentrum. Bei dem Angriff ist Ekrem Üstek ums Leben gekommen. Der 53-Jährige stammte aus Nordkurdistan und war 2014 nach Rojava gegangen, als eine allgemeine Mobilmachung gegen den Angriff der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) auf Kobanê stattfand.

Ekrem Üstek war verheiratet und Vater zweier Kinder. Er engagierte sich seit vielen Jahren in der kurdischen Befreiungsbewegung und wurde in den 1990er Jahren in der Türkei inhaftiert. 13 Jahre seines Lebens verbrachte er im Gefängnis. Ein Sohn von ihm ist ebenfalls in der Türkei im Gefängnis.

Die Beerdigung wird voraussichtlich am Donnerstag um 14 Uhr auf dem Gefallenenfriedhof „Şehîd Dicle“ in Kobanê stattfinden.

Terrorstaat Türkei: Bereits 35 Drohnenangriffe in diesem Jahr

Bei einem ähnlichen Angriff auf Kobanê sind am 20. April drei Kämpferinnen der YPJ durch eine türkische Drohne ums Leben gekommen. Bei dem gezielten Anschlag handelte es sich um den 29. Drohnenangriff, den der türkische Staat in diesem Jahr im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien durchgeführt hat. Es folgten Drohnenangriffe bei Til Temir und einige von der Luftabwehr verhinderte Attacken, so dass mittlerweile 35 türkische Drohnenattacken in Rojava in diesem Jahr stattgefunden haben. Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben, 34 Personen wurden verletzt.

Die Meldung wurde um 19.54 Uhr aktualisiert