Efrîn: Zehn Kinder bei Beschuss von Schule verletzt

Beim Beschuss einer Grundschule in einem Dorf in Efrîn-Mabeta sind mindestens zehn Kinder verletzt worden.

Beim Beschuss einer Grundschule im besetzten Efrîn sind mindestens zehn Kinder verletzt worden. Der von der im Sold der Türkei stehenden Dschihadistenmiliz „Furqat al-Hamza“ ausgeführte Angriff am Sonntagnachmittag galt ersten Informationen nach einem kurdischen Lehrer an der Schule, die sich in der Ortschaft Mîrkan im alevitisch geprägten Kreis Mabeta westlich von Efrîn befindet.

Mit automatischen Waffen hätten die Angreifer das Feuer eröffnet und wahllos auf das Gebäude geschossen, hieß es weiter. Die Kinder wiesen unterschiedlich schweren Verletzungen auf und seien in verschiedene Krankenhäuser in der Besatzungszone eingeliefert worden. Eine Schülerin wurde offenbar lebensgefährlich verletzt und in eine Klinik auf türkischem Staatsgebiet gebracht. Warum sich der Lehrer im Visier der Miliz befindet und ob er sich während der Attacke in der Schule aufhielt, war dagegen zunächst unklar.

Furqat al-Hamza, auch bekannt als „Hamza-Brigade“ ist Teil des Söldnerbündnisses „Syrische Nationalarmee“ (SNA) – einer Koalition reaktionärer, islamistischer und fundamentalistischer Milizen, die von der Türkei finanziert und geleitet wird. Die Gruppierung gilt als besonders skrupellos und brutal und beteiligt sich spätestens seit der im August 2016 unter dem Namen „Schutzschild Euphrat“ gestarteten Invasion der Türkei an der Besatzung von Teilen Nord- und Nordwestsyriens. Sie ist für zahlreiche Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung in Syrien verantwortlich und wurde im Herbst 2020 auch im aserbaidschanisch-türkischen Angriffskrieg gegen das armenische Berg-Karabach eingesetzt.

In Serêkaniyê (ar. Ras al-Ain) beschlagnahmte Furqat al-Hamza erst Anfang der Woche die Häuser und Gärten von neun kurdischen Familien, um diese abzureißen. An gleicher Stelle solle ein militärisches Ausbildungslager hochgezogen werden. Das konnte das Komitee für Vertriebene und Flüchtlinge aus Serêkaniyê, das sich um die obdachlosen Familien kümmert, in Erfahrung bringen. Die Einrichtung bezeichnete die Beschlagnahmung als Ausdruck der „allgegenwärtigen Kurdenfeindlichkeit“ in den von der Türkei und ihren islamistischen Hilfstruppen besetzten Gebieten Syriens und forderte die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.