Drei Verletzte bei Drohnenangriff in Amûdê

In der Nähe von Amûdê ist ein ziviles Fahrzeug von einer Killerdrohne des NATO-Staates Türkei bombardiert worden. Drei Menschen, darunter eine junge Frau, wurden teils schwer verletzt.

Ein Drohnenangriff des türkischen Staates hat am Donnerstagabend in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien drei Verletzte gefordert. Ziel des Angriffs war ein Fahrzeug, das sich von der Ortschaft Çolê (Chuleh) etwa dreißig Kilometer südlich der Kleinstadt Amûdê kommend Richtung Hesekê bewegte. Bei den Opfern handelt es sich um ein junges Ehepaar und einen männlichen Verwandten, sie wurden in ein Krankenhaus gebracht. Der Zustand eines Mannes, der erhebliche Kopfverletzungen erlitt, ist kritisch.

Das bombardierte Auto stand lichterloh in Flammen und brannte ab, wie auf Fotos und Videos in sozialen Medien zu sehen war. Die Feuerwehr wurde angefordert, um den Brand zu löschen und das Wrack abzutransportieren.

Es handelte sich um den vierten Drohnenangriff, den die Türkei seit Mittwoch in Nord- und Ostsyrien verübt hat. Drei der Luftschläge nahmen Autos ins Visier, ein weiterer traf eine zivile Dienstleistungseinrichtung. Insgesamt wurden dabei zwei Menschen getötet und acht verletzt.

Ignorierter Drohnenkrieg

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sterben immer wieder Menschen durch völkerrechtswidrige Drohnenangriffe der Türkei. Die Angriffe richten sich gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder von Kampfverbänden sowie die Zivilbevölkerung und werden von Drohnen ausgeführt, die unbehelligt im von den USA und Russland kontrollierten Luftraum von Syrien unterwegs sind. Die internationale Gemeinschaft ignoriert diesen antikurdisch motivierten Drohnenkrieg der Türkei, der im Juni 2020 mit der Ermordung von drei Vertreterinnen des Frauendachverbands Kongra Star in Kobanê begonnen hatte. Seitdem fanden weit mehr als 200 weitere Drohnenschläge statt. Einer dieser gezielten Angriffe tötete Ende Oktober den QSD-Kommandanten Ferhad Dêrik. Killerdrohnen setzte der türkische Staat auch während einer Luftoffensive zwischen dem 4. und 10. Oktober ein, die zur Vernichtung von achtzig Prozent der Infrastruktur Nord- und Ostsyriens führte. Bei den Angriffen wurden zudem knapp fünfzig Menschen getötet, Dutzende weitere erlitten teils schwere Verletzungen. Auch in Südkurdistan fordert der türkische Drohnenterror immer wieder Todesopfer.