Dörfer in Efrîn und Şehba unter Artilleriefeuer

Die Türkei und verbündete Söldner bombardieren zivile Siedlungsgebiete im Nordwesten von Syrien. In der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone abgefeuerte Artilleriegranaten gehen aktuell in Dörfern von Efrîn und Şehba nieder.

Im nordwestlichen Syrien werden auch am Sonntag zivile Siedlungsgebiete von der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Proxy-Truppen unter Beschuss gesetzt. Die Angriffe richten sich gegen Dörfer in Efrîn und Şehba. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist unklar, da die Bombardierungen zur Stunde noch andauern.

Im zerschlagenen Kanton Efrîn ist das Dorf Bênê im Kreis Şêrawa von den Angriffen betroffen. Bisher sollen nach Informationen von vor Ort mindestens 20 Artilleriegranaten in dem Dorf eingeschlagen sein. Auch das Umland der Ortschaft wird den Angaben nach unter Beschuss gesetzt. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Bênê befindet sich das Şehba-Camp. Bei den mehreren tausend Bewohnerinnen und Bewohnern der Zeltstadt handelt es sich um Vertriebene aus Efrîn. Ob auch dort türkische Artillerie eingeschlagen ist, war bis zuletzt nicht bekannt.

Das Video von ANHA zeigt die heutigen Artillerieeinschläge in Siedlungsgebieten

In Şehba konzentrieren sich die Bombardierungen gegen das Dorf Şêx Îsa östlich von Tel Rifat. Rund 17 Granateneinschläge sind bisher verzeichnet worden, wie aus der Region gemeldet wird. Şêx Îsa wird aufgrund seiner Nähe zur Stadt Tel Rifat immer mehr zu einem primären Ziel von Angriffen der Türkei und ihren islamistischen Söldnern. Ende Juli waren sechs Frauen in dem Dorf während der Feldarbeit von Besatzungstruppen attackiert und verletzt worden. Eine 17-Jährige, die sich ebenfalls in der Gruppe befand, erlag wenige Tage später in einem Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

Tel Rifat erstes Ziel bei neuerlicher Invasion

Tel Rifat ist vom türkischen Diktator Recep Tayyip Erdoğan wie die Stadt Minbic als erstes Ziel für eine neuerliche Invasion in den Autonomiegebieten von Nord- und Ostsyrien benannt worden. Der nicht vollständig besetzte Kreis Şêrawa gilt als Verbindungsglied zwischen Efrîn und Tel Rifat, der größten Stadt im Kanton Şehba. Vergangene Woche wurden vier Menschen bei einem türkischen Drohnenangriff in Tel Rifat getötet.