Eine vor wenigen Tagen bei einem Artillerieangriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen in Nordsyrien verwundete Jugendliche ist ihren schweren Verletzungen erlegen. Bei der Toten handelt es sich um die 17-jährige Fehîme Fewzî Reşo, Vertriebene aus Efrîn-Cindirês. Sie gehörte zu einer Gruppe von sechs Frauen, die vergangenen Dienstag durch einen Granateneinschlag in der Ortschaft Şêx Îsa östlich von Tel Rifat verletzt worden waren.
Die Frauen waren bei der Feldarbeit, als sie aus der im Nordwesten von Şêx Îsa gelegenen Besatzungszone um Azaz attackiert wurden. Reşo wurde schwerverletzt, die Splitter einer türkischen Granate zerfetzten ihr einen Unterschenkel. Nach einer Erstversorgung im Krankenhaus von Tel Rifat war ihr im Avrîn-Krankenhaus in Fafîn ein Teil des Beines amputiert worden, anschließend wurde sie in eine Klinik in Aleppo verlegt. Dort ist sie am Montag verstorben. Die fünf anderen verletzten Frauen werden weiterhin in Fafîn behandelt. Für sie besteht offenbar keine Lebensgefahr.
Fehîme Fewzî Reşo | © privat via ANHA
Internationale Gemeinschaft schweigt zu Kriegsverbrechen
Der Tod von Fehîme Fewzî Reşo reiht sich ein in unzählige Kriegsverbrechen des türkischen Staates und seinen dschihadistischen Hilfstrupps an der Zivilbevölkerung in Nord- und Ostsyrien, die von der internationalen Staatengemeinschaft faktisch gebilligt werden. Aus einer an diesem Montag veröffentlichten Bilanz des Dokumentationszentrum für Verstöße in Rojava geht hervor, dass allein im Juli mehr als 3.100 in der türkischen Besatzungszone oder auf türkischem Staatsgebiet abgefeuerte Granaten in Wohngebieten des Kantons Şehba und dem benachbarten Efrîn eingeschlagen sind. Solche Angriffe stellen Kriegsverbrechen dar. Doch Initiativen der internationalen Staatengemeinschaft, diesen Verbrechen Einhalt zu gebieten, hat es bislang nicht gegeben.