Dorf in Şêrawa unter Artilleriefeuer

Im nordwestsyrischen Efrîn kommt es wieder zu Angriffen aus der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone. Betroffen von dem Beschuss ist erneut das Dorf Soxanekê, das im nicht vollständig besetzten Kreis Şêrawa liegt.

Im nordwestlichen Syrien werden zivile Siedlungsgebiete von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen wieder unter Beschuss gesetzt. Die Angriffe richten sich gegen das Dorf Soxanekê im Kreis Şêrawa. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist unklar, da die Bombardierungen vereinzelt andauern.

Soxanekê wird häufig von der türkischen Armee und dem von Ankara gegründeten Proxy-Invasionskorps SNA („Syrische Nationalarmee”) ins Visier genommen. Vergangene Woche wurden mindestens zehn Granaten aus Haubitzen auf den Ort abgefeuert. Wenige Tage zuvor war ein Waldgebiet von Besatzungstruppen in Brand geschossen worden. Auch andere Dörfer in Şêrawa werden nahezu täglich bombardiert, zuletzt am Donnerstag. Selbst die an Soxanekê grenzende Ortschaft Ziyaret, wo sich das Vertriebenenlager Veger befindet, wird regelmäßig bombardiert.

Beschuss von Soxanekê am heutigen Samstag | Video: ANHA

Strategische Position von Şêrawa

Der Kreis Şêrawa befindet sich im Südosten von Efrîn und ist nicht vollständig besetzt. Die Region nimmt eine strategische Position in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone entlang der Grenze ein, da Şêrawa an den Kanton Şehba grenzt und Efrîn mit Tel Rifat verbindet. Sollte der türkische Staat einen weiteren Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien vom Zaun brechen, wie Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan seit einigen Wochen immer wieder propagiert, sollen zuerst Tel Rifat und Minbic angegriffen werden.