Bombardierung und Brandstiftung in Şêrawa

In Efrîn-Şêrawa werden Dörfer von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen bombardiert und landwirtschaftliche Flächen angezündet.

Die Region Şêrawa bei Efrîn befindet sich nach wie vor im Fokus der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Verbündeten. Erneut werden Dörfer des Kreises im Nordwesten von Syrien bombardiert. Betroffen von dem derzeitigen Beschuss sind die Ortschaften Bênê und Agîbê.

In Bênê sind am Donnerstag zunächst in der türkischen Besatzungszone abgefeuerte Artilleriegranaten eingeschlagen. Daran anschließend haben islamistische Söldner weite Teile der Anbauflächen des Dorfes angezündet. Auf Videoaufnahmen, die von einem ortsansässigen Korrespondenten der Nachrichteagentur Hawarnews (ANHA) gemacht wurden, ist eine große Rauchwolke zu sehen, die über die Felder zieht. Bisher konnte der Brand nicht gelöscht werden. Ob Menschen zu Schaden kamen, sei unklar.


In Aqîbê sind bisher fünfzehn Artilleriegeschosse gezählt worden, die in den letzten Stunden von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen auf das Dorf abgegeben wurden. Auch dort liegen bislang keine gesicherten Angaben darüber vor, ob Anwohnende durch die Bombardierungen verletzt worden sind.


Strategische Position von Şêrawa

Der Kreis Şêrawa befindet sich im Südosten von Efrîn und ist nicht vollständig besetzt. Die Region nimmt eine strategische Position in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone entlang der Grenze ein, da Şêrawa an den Kanton Şehba grenzt und Efrîn mit Tel Rifat verbindet. Sollte der türkische Staat einen weiteren Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien vom Zaun brechen, wie Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan vor Wochen ankündigte, soll zuerst Tel Rifat angegriffen werden.