Artillerieangriffe auf Waldgebiet in Şêrawa

Aus der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone im Nordwesten von Syrien abgefeuerte Artilleriegeschosse schlagen in einem Waldgebiet in Şêrawa ein. Der zu Efrîn gehörende Kreis ist nicht vollständig besetzt und verbindet die Region mit Tel Rifat.

Im nordwestsyrischen Şêrawa kommt es zu Artillerieangriffen auf ein Waldgebiet. Der Beschuss richtet sich gegen das Dorf Soxanekê und hat einen Waldbrand ausgelöst, wie örtliche Quellen melden. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, sei noch unklar. Löschversuche konnten aufgrund andauernder Angriffe bisher nicht vorgenommen werden.

Soxanekê wird häufig von der türkischen Armee und dem von Ankara gegründeten Proxy-Invasionskorps SNA („Syrische Nationalarmee”) ins Visier genommen. Erst vor einer Woche hatte es massive Bombardements gegen die Ortschaft gegeben, der Einschlag mehrerer Dutzend Granaten verursachte Sachschaden an Häusern und in der Infrastruktur. Menschen waren wie durch ein Wunder nicht verletzt worden.

Strategische Position von Şêrawa

Der Kreis Şêrawa befindet sich im Südosten von Efrîn und ist nicht vollständig besetzt. Die Region nimmt eine strategische Position in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone entlang der Grenze ein, da Şêrawa an den Kanton Şehba grenzt und Efrîn mit Tel Rifat verbindet. Sollte der türkische Staat einen weiteren Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien vom Zaun brechen, wie Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan seit einigen Wochen immer wieder propagiert, soll zuerst Tel Rifat angegriffen werden.

Efrîn seit 2018 besetzt

Noch bis vor einigen Jahren wurde Efrîn nach dem Kantonsprinzip von Rojava selbstverwaltet. Seit dem 18. März 2018 wird die Region von türkischen Truppen und dem Dschihadistenbündnis SNA besetzt. Unter diesen Truppen ist in Efrîn ein Terrorregime etabliert worden: Bombardierungen von zivilen Siedlungsgebieten bestimmen den Alltag der einst sichersten Region ganz Syriens; Verschleppungen, Exekutionen, Folter, Plünderung und Vertreibung gehören zum Tagesgeschäft der Söldner der Besatzungsmacht. Die kurdische Bevölkerung wurde zum Großteil vertrieben und durch türkeitreue Siedler ersetzt.