Die Selbstverwaltung verbreitet Demokratie in der gesamten Region

Bei einer Volksversammlung in Aleppo hat der kurdische Politiker Bedran Çiya Kurd die aktuellen Entwicklungen in Syrien bewertet.

Unter großer Beteiligung fand am Mittwoch eine Volksversammlung im selbstverwalteten Stadtviertel Şêxmeqsûd in Aleppo statt. Dort bewertete Bedran Çiya Kurd, stellvertretender Ko-Vorsitzender der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, die aktuellen Entwicklungen.

Çiya Kurd betonte, dass Lehren aus dem Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan gezogen werden müssen, und erklärte: „Die Präsenz von US-Streitkräften in Syrien wird von mehreren US-Kommandanten diskutiert. Ein Faktor in diesem Zusammenhang ist die Fortsetzung der Anti-IS-Operationen. Die Völker der Region sollten die Anwesenheit dieser Kräfte nutzen, um diese Region, in der sie zusammenleben, zu einem sichereren Ort zu machen.“

Volksversammlung im selbstverwalteten Stadtviertel Şêxmeqsûd in Aleppo

Der Kampf des Volkes ist ein Hindernis für die türkischen Pläne“

Die Bedrohung für die Region bestehe weiterhin, so Çiya Kurd und führt aus: „Der Versuch des im Interessenskonflikt zwischen den USA und Russland stehenden türkischen Staates, die Region anzugreifen, wurde im Moment gestoppt. Der Grund für das Ausbleiben der Angriffe ist, dass die Menschen in der Lage waren, Druck auf die internationalen Mächte aufzubauen und so deren Hatung zu beeinflussen.“

Die Türkei sei jedoch weiterhin zum Angriff entschlossen: „Die Türkei versucht, sich aus ihren inneren Krisen durch Militäroperationen zu retten. Aber nichts kann sie vor dem Zusammenbruch bewahren. Der Widerstand unseres Volkes für Freiheit und Demokratie hat das faschistische Regime daran gehindert, sein Ziel zu erreichen."

Wir sind bereit, ein Teil der Lösung zu sein“

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hätten die Kraft, ganz Syrien zu einem sicheren Ort zu machen, stellt der Politiker fest und gibt an, dass die Selbstverwaltung der Samen für Syriens Demokratie sei. Die Selbstverwaltung arbeite auf allen Ebenen für eine politische Lösung.

Unsere Priorität ist die Befreiung der besetzten Gebiete“

Çiya Kurd kritisiert die internationalen Mächte und vor allem auch Russland für ihre Billigung der Besetzung von Efrîn. Es könne keine Lösung ohne den vollständigen Abzug der Türkei geben, betont er und fährt fort: „Als Selbstverwaltung wollen wir den Abzug aller ausländischen Kräfte aus Syrien. Unsere Priorität ist die Befreiung der besetzten Gebiete. Mit dem Abzug der Besatzer aus Efrîn wäre es möglich, dass die Menschen dorthin zurückkehren können. Das ist für uns bei jedem Abkommen Priorität.“

Zu einer Lösung der Syrienkrise führt Çiya Kurd aus: „Wir betrachten den Dialog als den besten Weg, um die Probleme in Syrien zu lösen. Jeder weiß, dass Syrien von bestimmten Kräften geteilt wurde. Syrien wird der Agenda der internationalen Mächte geopfert. Die Regierung in Damaskus hat kein Projekt, das den Menschen dienen könnte. Das Regime besteht darauf, zum Status quo ante zurückzukehren. Das ist nicht möglich. Es gibt ein System, das durch große Mühe und Arbeit aufgebaut wurde. Erst muss dieses System von der Regierung in Damaskus akzeptiert werden. Wir müssen alles überarbeiten, von der Verfassung bis hin zu den Institutionen und der politischen Struktur. Es würde einfacher sein, aus dieser Krise herauszukommen, wenn wir uns auf halben Weg treffen würden.“