Am Mittwoch ist eine Delegation der Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens auf offizielle Einladung mit dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten der französischen Nationalversammlung zusammengetroffen. Die Delegation ist bereits seit Montag in Paris. Zu der Abordnung gehören der stellvertretende Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Selbstverwaltung, Hamdan al-Abd, die Ko-Vorsitzende des Zivilrats von Raqqa, Layla Mustafa, sowie Gulistan Seyda von der Universität Rojava. An der Ausschusssitzung nahmen außerdem die Vertreter der nordostsyrischen Selbstverwaltung in Europa und Frankreich, Abdulsalam Mustafa und Khalild Issa, teil.
Der Ausschussvorsitzende Jean-Louis Bourlanges sagte auf der Sitzung, dass die Delegation die Realität der Politik im Nordosten Syriens widerspiegelt, die auf der Koexistenz zwischen den Gemeinschaften und Geschlechtergleichberechtigung basiert. „Sie haben den Terrorismus im Nordosten Syriens unter schwierigen Umständen bekämpft und trotz all dieser Schwierigkeiten immer versucht, ein demokratisches System aufzubauen", fügte er an die Adresse der Gastdelegation hinzu.
Hamdan Al-Abd bezog sich in seiner Rede auf die Intervention der regionalen Länder in Syrien. „Sie haben die Volksbewegung in einen Bürgerkrieg verwandelt, um sie auszunutzen und ihre engstirnigen Interessen auf Kosten der Syrer durchzusetzen", betonte er.
Layla Mustafa schilderte den Ausschussmitgliedern die Situation in Raqqa nach der Befreiung vom IS. Der Wiederaufbau sei bis heute nicht vollständig abgeschlossen und es fehle beispielsweise immer noch an einer ausreichenden Trinkwasserversorgung. „Es müssen die richtigen Bedingungen geschaffen werden, damit die Menschen in ihre Häuser zurückkehren können", fügte sie hinzu.