Corona-Maßnahmen im Camp Waşokanî
Die Versorgung der aus der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien geflüchteten Menschen war bereits vor der Corona-Pandemie schwer. Im Camp Waşokanî sind neue Maßnahmen gegen das Virus getroffen worden.
Die Versorgung der aus der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien geflüchteten Menschen war bereits vor der Corona-Pandemie schwer. Im Camp Waşokanî sind neue Maßnahmen gegen das Virus getroffen worden.
In dem zwölf Kilometer von Hesekê entfernt liegenden Camp Waşokanî, in dem knapp 10.000 aus Serêkaniyê vertriebene Menschen leben, trifft die Lagerleitung gemeinsam mit dem Kurdischen Roten Halbmond (Heyva Sor a Kurd) Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie.
Cihan Amir ist Mitarbeiterin von Heyva Sor und erläutert die Vorsorgemaßnahmen, die in Waşokanî zum Schutz gegen die Viruserkrankung durchgeführt werden: „Das ganze Lager ist zunächst desinfiziert worden. Besuche im Lager wurden gestoppt. Wenn jemand in einer dringenden Angelegenheit das Lager verlassen muss, wird bei der Rückkehr in einem gesonderten Raum am Eingang des Camps Fieber gemessen. Es sind Fachgruppen gebildet worden, die im Lager von Zelt zu Zelt gehen und die Bewohner darüber aufklären, wie sie sich vor dem Coronavirus schützen können. Außerhalb des Camps haben wir zehn Zelte als Quarantänestation aufgebaut.“
Cihan Amir appelliert an die Weltgemeinschaft und internationale Hilfsorganisationen, den Kurdischen Roten Halbmond mit Medikamenten und notwendigem Material zu unterstützen.
Hunderttausende Vertriebene in Nordsyrien
Bei der am 9. Oktober 2019 gestarteten türkischen Invasion in Nord- und Ostsyrien wurden über 350.000 Menschen vertrieben. Die Zivilbevölkerung aus den Regionen Serêkaniyê (Ras al-Ain), Girê Spî (Tall Abyad) und Til Temir wurde zunächst in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden in den benachbarten Ortschaften untergebracht. Die Autonomieverwaltung hat als nächsten Schritt zwei Auffanglager in Raqqa und Hesekê für die Vertriebenen eingerichtet. Die Versorgung der geflüchteten Menschen war bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie kaum zu bewältigen. In der Region sind bisher keine Infektionsfälle bekannt.