In Nordostsyrien sind zwei Männer nach einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Die Anzahl der Pandemie-Toten in den selbstverwalteten Gebieten hat sich damit auf 79 erhöht. Das gab Ciwan Mistefa als Ko-Vorsitzender des Gesundheitskomitees der Autonomiebehörde am Sonntag in Qamişlo bekannt.

Zu den beiden Todesfällen kam es demnach in Hesekê und Girkê Legê. Auch die Anzahl der festgestellten Infektionen mit dem Coronavirus hat sich im Vergleich zum Vortag wieder erhöht. Laut Mistefa sind binnen Tagesfrist 37 neue Fälle labordiagnostisch bestätigt worden, bei elf der Neu-Infizierten mit dem Erreger der neuartigen Krankheit Covid-19 handelt es sich um Frauen. Zwölf Personen gelten seit heute als genesen.

Insgesamt fünfzehn der jüngsten Corona-Fälle in Nordostsyrien wurden in Hesekê registriert. Der Kanton ist inzwischen zum Hotspot des Virus mutiert, der Grund wird in der Koexistenz zwischen Autonomieverwaltung und Regime vermutet: Während die Selbstverwaltung den überwiegenden Großteil von Hesekê kontrolliert, hält die syrische Regierung noch den Flughafen am Stadtrand der gleichnamigen Großmetropole, den Grenzübergang zu türkischem Staatsgebiet und den Bahnhof. Im Zentrum gibt es allerdings noch das Postamt, ein paar Verwaltungsgebäude und Krankenhäuser unter Regimekontrolle. Schon länger wird kritisiert, dass vor allem in Gebieten unter Kontrolle von Damaskus der Umgang mit den Sicherheitsmaßnahmen und den Hygieneregeln besonders sorglos ist.

Nach Hesekê liegt Qamişlo mit zehn Neuinfektionen auf Platz zwei der Corona-Statistik. Drei weitere Fälle wurden in Dêrik registiert, jeweils zwei in Dirbesiyê und Rimêlan und jeweils eine Infektion in Girkê Legê, Tirbesipiyê, Çilaxa, Tebqa und Şehba. Die Zahl der Gesamtinfektionen in Nord- und Ostsyrien liegt damit bei mittlerweile 2.351. Inzwischen wieder genesen sind 571 Menschen.