Besatzungstruppen greifen Dörfer bei Minbic, Efrîn und Ain Issa an

Die türkische Armee und ihre Söldnergruppen haben Dörfer im nordsyrischen Landkreis Minbic, in Efrîn und bei Ain Issa mit Artilleriegranaten angegriffen.

Am Dienstagabend kam es zu heftigen Artillerieangriffen auf Dörfer in der Umgebung der selbstverwalteten nordsyrischen Metropole Minbic sowie der Stadt Ain Issa. Währenddessen kreisten türkische Aufklärungsdrohnen über Kobanê. Gegen Mitternacht setzte der Artilleriebeschuss von Dörfern in den Landkreisen Efrîn-Şêrawa und Şera ein. Über dem Gebiet kreisen ebenfalls türkische Kampfflugzeuge und Drohnen.

In der Umgebung von Minbic waren die Dörfer Toxar, Hoşeriyê und Klein-Toxara betroffen. In der Umgebung von Ain Issa wurden insbesondere Ortschaften in der direkten Umgebung der strategisch wichtigen Schnellstraße M4 attackiert. Zunächst betraf der Beschuss das Dorf Dibis, anschließend wurde er auf die Dörfer Jadida Mualeq und die Seqir-Raststätte ausgeweitet.

Türkei testet Grenzen aus

Der türkische Staat scheint seine Grenzen austesten zu wollen und eskaliert die Angriffe auf die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien immer weiter. Diese Angriffe auf die Zivilbevölkerung stellen einerseits Kriegsverbrechen dar, andererseits aber auch einen Bruch des Waffenstillstandsabkommens, in dem Russland Garantiemacht ist. Die massiven Überflüge und immer wieder auftretenden Luftangriffe deuten darauf hin, dass die US-geführte Anti-IS-Koalition den Luftraum freigegeben hat oder die türkischen Attacken zumindest duldet.