Bedran Çiya Kurd zu Gesprächen in Schweden

Eine Delegation der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hält sich zu Gesprächen in Schweden auf.

Bedran Çiya Kurd, stellvertretender Ko-Vorsitzender des Selbstverwaltungsrats von Nord- und Ostsyrien, hält sich zu Gesprächen über den Antiterrorkampf und die Situation in den von der Türkei besetzten Gebieten in Schweden auf. Am Donnerstag ist er mit der schwedischen Außenministerin Ann Linde zusammengetroffen, heute fand ein weiteres Gespräch mit schwedischen Politiker:innen statt.

Çiya Kurd wird begleitet von den Vertretern der Selbstverwaltung in Europa und Schweden, Ebduselam Mistefa und Şiyar Elî, sowie von Elî Rehmûn vom Demokratischen Syrienrat (MSD). Die Delegation traf heute in Stockholm mit dem Vorsitzenden des auswärtigen Ausschusses im schwedischen Parlament, Kenneth Forslund, und weiteren Politikerinnen zusammen. Auf der Sitzung ging es um die aktuellen Entwicklungen in Nordostsyrien und insbesondere um die Verbrechen des türkischen Staats. Bedran Çiya Kurd informierte über die Lage in den türkisch besetzten Regionen Efrîn, Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) und die Vertreibung der Bevölkerung. Zu der negativen Rolle der Türkei in Syrien sagte Çiya Kurd: „Der türkische Staat will mit seiner Politik das Osmanische Reich wiederherstellen. Gleichzeitig schürt er Konflikte in der Region, um die Sicherheit zu zerstören und interne Kämpfe auszulösen. Er verfolgt grundsätzlich das Ziel, eine Lösung der Syrien-Krise zu verhindern.“

Kontinuierlicher Austausch zwischen Nordostsyrien und Schweden

Im April hatte Bedran Çiya Kurd zusammen mit QSD-Kommandant Mazlum Abdi eine Videokonferenz mit Schwedens Verteidigungsminister Peter Hultqvist abgehalten. Dagegen hatte die türkische Regierung protestiert und den schwedischen Botschafter in Ankara ins Außenministerium zitiert. Im Oktober letzten Jahres hatte die schwedische Außenministerin Ann Linde bei einem Gespräch mit ihrem türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu die Türkei zum Rückzug aus den besetzten Gebieten in Nordsyrien aufforderte. Erdoğans Minister reagierte damals auf gewohnte Weise und drohte der EU mit „drei Millionen Flüchtlingen“: „Wer hat Sie dazu bevollmächtigt, den Rückzug der Türkei aus Syrien zu verlangen? Hat Syrien der schwedischen Regierung oder der EU eine solche Kompetenz zugesprochen? Wir wollen Syrien nicht spalten, aber Sie fordern zur Unterstützung der PKK unseren Rückzug. Sollen wir uns auch aus Idlib zurückziehen? Das wollen Sie nicht, denn wenn wir uns zurückziehen, werden drei Millionen Flüchtlinge kommen.“