Aus Armenien in den Widerstand von Rojava

Der Kämpfer Dikran ging aus Armenien nach Rojava mit dem erklärten Ziel, gegen einen neuen Genozid zu kämpfen. In Rojava hat er sich dem armenischen Bataillon „Şehîd Nûbar Ozanyan” angeschlossen.

Immer mehr Menschen aus Armenien schließen sich vor dem Hintergrund der Genoziderfahrung der Eltern- und Großelterngeneration dem armenischen Bataillion „Şehîd Nûbar Ozanyan” in Nordsyrien an. ANF sprach mit dem armenischen Kämpfer Dikran. Er erklärt: „Vor drei Monaten kam ich aus Armenien und schloss mich Syriens erstem armenischen Bataillon an. Das Bataillon ‚Şehîd Nûbar Ozanyan‘ ist nicht nur eine militärische Einheit, wir untersuchen auch die armenische Geschichte und die Herkunft ihrer Kultur.“

Dikran berichtet, dass ihn das Zusammenleben der Araber*innen, Kurd*innen und Armenier*innen mit all den anderen Bevölkerungsgruppen und Weltanschauungen in Rojava und insbesondere die fortschrittlichen Frauenrechte tief beeindruckt haben. „Der türkische Staat will seine Taten der Vergangenheit wiederholen. Das AKP-Regime will die Menschen einem Völkermord unterziehen und vernichten. Die ganze Welt sollte sich fragen ‚Warum besetzt der türkische Staat Rojava?‘ Die gesamte Weltöffentlichkeit muss sich gegen den türkischen Staat stellen.“

Widerstand gegen die türkische Invasion

Dikran erinnert an den pausenlosen Widerstand des armenischen Bataillons und erklärt: „Unser Bataillon setzt seinen Kampf fort, um ein neues Massaker durch den türkischen Staat zu verhindern und die Einheit der Völker zu schützen. Wir sind bereit, überall in Syrien und Rojava gegen die Invasionstruppen des türkischen Staates zu kämpfen.“

Erstes armenisches Bataillon

Das Bataillon „Şehîd Nûbar Ozanyan” ist das erste armenische Bataillon und wurde zum 104. Jahrestag des osmanischen Genozids an den Armeniern am 24. April 2019 im nordsyrischen Hesekê gegründet. Das armenische Bataillon nahm am Widerstand von Serêkaniyê gegen türkische Truppen teil und kämpft im Moment in Til Temir.

Das armenische Bataillon in Rojava ist nach dem Armenier Nubar Ozanyan (Nom de Guerre: Orhan Bakırcıyan) benannt. Ozanyan ist am 14. August 2017 in Raqqa als Kommandant der türkisch-kommunistischen Organisation TKP/ML-TIKKO im Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) gefallen.