Artillerieangriffe auf Kobanê

Die türkische Armee und islamistische Proxy-Truppen setzen Dörfer im Kanton Kobanê unter Artilleriefeuer. Derweil wurde erneut ein syrischer Regimesoldat in der Region von Grenzschützern des Nato-Partners angeschossen.

Die türkische Armee und ihre Verbündeten des Söldnerverbands „Syrische Nationale Armee“ (SNA) setzen den Kanton Kobanê unter Artilleriefeuer. Ziel der Attacken sind die östlich der gleichnamigen Kantonshauptstadt gelegenen Dörfer Mizir Dawûdê und Til Kaniyê.

Nach bisherigen Informationen sind Menschen infolge der Bombardierungen nicht zu Schaden gekommen. Über das Ausmaß der Sachschäden liegen bisher keine gesicherten Angaben vor. Der Beschuss dauert vereinzelt weiter an.

Seit knapp einer Woche befindet sich der östliche Teil Kobanês im Dauervisier der Türkei und ihren Dschihadisten. Die Angriffe erfolgen sowohl von türkischem Staatsgebiet als auch aus der illegalen Besatzungszone in Nordsyrien. Der damit angestrebte Zweck ist die Erweiterung des als Pufferzone bezeichneten dschihadistischen Gürtels entlang der Grenze zur Türkei. Am Samstag wurden bei Angriffen auf Siedlungsgebiete in Kobanê eine Person getötet und zwölf weitere verletzt. Einem vierjährigen Jungen musste ein Bein amputiert werden.

Regimesoldaten auf Abschussliste

Ebenfalls im Visier der türkisch-dschihadistischen Truppen befinden sich Soldaten der syrischen Streitkräfte. Nachdem am Donnerstag bereits ein an einem Kontrollpunkt im Umland des östlich von Kobanê gelegenen Dorfes Qeremox (Qaramok) stationierter Regimesoldat von einem Scharfschützen des türkischen Militärs erschossen worden war, ist ein weiterer syrischer Armeeangehöriger am Freitag in der nahegelegenen Ortschaft Koran (Qaran) angeschossen worden. Bei dem Opfer handelt es sich um einen 26-Jährigen, der mit einer Schussverletzung am rechten Bein in ein Krankenhaus kam. Die Kugel ist nach Klinikangaben erfolgreich entfernt worden, der Mann befindet sich nicht in Lebensgefahr.