Artillerieangriff verursacht Stromausfall in Til Temir

Im Norden von Til Temir ist infolge von Angriffen türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen in einigen Ortschaften der Strom ausgefallen.

Mehrere Dörfer betroffen

In Til Temir (Tell Tamer) ist infolge türkischer Angriffe in einigen Ortschaften der Strom ausgefallen. Es seien mehrere Stromleitungen attackiert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) unter Berufung auf das städtische Elektrizitätswerk. Ein Serviceteam sei im Einsatz, um die Schäden zu orten und zu beheben. Menschen wurden nach bisherigem Stand nicht verletzt.

Wie viele Haushalte derzeit ohne Energieversorgung sind, war zunächst noch unklar. Der Stromausfall kam am frühen Sonntagnachmittag zustande, nachdem elektrische Leitungen in den Dörfern Qubur al-Qarajim und Sheikh Ali, die wenige Autominuten nördlich des Stadtkerns von Til Temir liegen, von Besatzungstruppen bombardiert wurden. Das Elektrizitätswerk musste daraufhin ein nahegelegenes Umspannwerk vom Netz nehmen, um weitere Schäden zu verhindern. Wann mit einer Reparatur der Stromleitungen zu rechnen ist, war nicht zu erfahren.

Strategische Lage von Til Temir

Til Temir nimmt eine Schlüsselposition in den Besatzungsplänen der Türkei ein, weil die M4 durch die christlich geprägte Kleinstadt im Chabur-Tal zieht. Der internationale Verkehrsweg gilt als Lebensader des nördlichen Syriens, denn er verbindet die Kantone Euphrat (Firat) und Cizîrê miteinander. Damit gehört Til Temir zu jenen Orten im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien, die häufig unter Dauerbeschuss stehen. Die Türkei versucht seit der Invasion im Oktober 2019 die Stadt in ihre illegale Besatzungszone zu integrieren und führt einen Zermürbungskrieg gegen die Bevölkerung. Dabei wird immer wieder auch lebenswichtige Infrastruktur gezielt ins Visier genommen.