In Amûde haben Schüler:innen und Lehrer:innen gegen den türkischen Drohnenangriff auf ein Auto in der Nähe der nordsyrischen Kleinstadt protestiert. Bei dem Angriff ist am Mittwoch der elfjährige Mihemed Eli Kelah ums Leben gekommen, Mahir Îsa Kelah (13), der Dorflehrer Omer Xanim (40) und Ela Cedû Ehmed (25) wurden verletzt.
Die Sprecherin der Schulverwaltung von Amûdê, Henaa Xalid, gab vor dem Verwaltungsgebäude eine Erklärung zu dem Angriff ab. Schülerinnen und Schüler hielten dabei Schilder in den Händen, in denen sie an die Kinderschutzorganisationen UNICEF und UDRC appellierten: „Euer Schweigen tötet uns.“ Auf weiteren Schildern stand „Ich habe das Recht, sicher zu leben, zu lernen und spielen“ und „Nein zum türkischen und islamischen Staat“.
Schülerinnen in Amûdê appellieren an UNICEF (Foto: ANHA)
In der Erklärung der Schulverwaltung hieß es: „Nord- und Ostsyrien ist in den vergangenen elf Jahren unter dem Dach der Selbstverwaltung und im Rahmen der Geschwisterlichkeit der Völker zu einem Beispiel der Demokratie geworden, in dem Mehrsprachigkeit und Vielfalt als Grundprinzip gelten. Die eingerichteten Institutionen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur, Gesundheit, Ökologie, Justiz, Sicherheit, Medien und Bildung arbeiten ununterbrochen im Dienst der Bevölkerung.
Seit Beginn der Revolution setzen sich Tausende Lehrkräfte für die Ausbildung einer freien Generation und den Schutz der Sprache, Geschichte und Kultur aller Bevölkerungsgruppen in der Region ein. Hunderttausende Schülerinnen und Schüler werden in den Schulen unterrichtet.
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) verteidigen diese Werte mit großer Opferbereitschaft. Sie sorgen für Sicherheit und schützen die Region vor dem Terrorismus. Das hat sich zuletzt beim IS-Angriff in Hesekê gezeigt.
In einer Zeit großer Krisen im Mittleren Osten und in Syrien hat das Vorbild der Autonomieverwaltung ein weltweites Echo ausgelöst. Die Gegenseite will diese Errungenschaften jedoch kontinuierlich zunichte machen. Der faschistische türkische Staat erhöht seine Grausamkeit täglich und bekennt sich offen zum Terror. Um die Sicherheit der Region zu zerstören und Chaos zu verursachen, wird Nordostsyrien jeden Tag bombardiert, die Zivilbevölkerung wird angegriffen. Bei diesen Angriffen sind zahlreiche Schulen getroffen und Kinder getötet worden.
Am Mittwoch ist das Dorf Buhêra bei Amûdê bombardiert worden. Der Schüler Mihemed Eli Kelah ist dabei gefallen. Der Schüler Mahir Îsa Kelah und der Lehrer Omer Xanim erlitten Verletzungen. Diese Menschen waren keine Gefahr für die Sicherheit und Stabilität der Türkei. Trotzdem haben türkische Flugkörper die Grenze überquert und Kinder bombardiert, die noch ihre Schulhefte in der Hand hatten.
Als Verwaltung der Schulen von Amûdê verurteilen wir die Angriffe des türkischen Staates mit großem Abscheu. Diese Angriffe widersprechen den Werten der Menschheit. Als Völker der Region haben wir ein Recht auf ein sicheres Leben. Wir appellieren an die Garantiemächte, die angeblich hier präsent sind, um die Zivilbevölkerung und die territoriale Gesamtheit zu schützen: Positioniert euch gegen die türkische Aggression. Wir appellieren insbesondere an das Kinderschutzwerk UNICEF, diese Angriffe zu verhindern.“