Anschlag in Raqqa verhindert

Die Kräfte der inneren Sicherheit von Nord- und Ostsyrien haben offenbar einen schweren Anschlag in Raqqa verhindert. Bei der Zerschlagung einer IS-Zelle wurden große Mengen Sprengstoff sichergestellt.

Am 9. Januar haben die Kräfte der inneren Sicherheit von Nord- und Ostsyrien (Asayîş) eine fünfköpfige IS-Zelle in Raqqa zerschlagen. Dabei wurden unter anderem viele einsatzbereite, mit Detonatoren versehene Sprengladungen sichergestellt. Die Funde deuten auf die unmittelbare Vorbereitung eines Anschlags hin. Die Zelle soll unter anderem Unterstützung für den IS-Anschlag auf die Zentrale der Kräfte der inneren Sicherheit am 26. Dezember 2022 in Raqqa geleistet haben. Nach Angaben der Sicherheitskräfte handelte es sich bei der Zelle um eine auf Sprengfallen und Bomben spezialisierte IS-Gruppe.

Bei der Operation der Kräfte der inneren Sicherheit wurden große Mengen Sprengstoff, 240 zündfertige Bomben, mehr als 20 Sprengzünder, Telefone, Laptops und große Mengen an Material zur Durchführung von Fernzündungen sichergestellt.


Angriff von Raqqa

Der IS hatte am 26. Dezember das Hauptquartier der Sicherheitskräfte der nordostsyrischen Autonomieverwaltung (Asayîş) in Al-Dariya im Westen von Raqqa angegriffen. Der Anschlag wurde von der Terrorgruppe als „Rache für muslimische Gefangene“ bezeichnet. Auf dem Gelände der Asayîş-Hauptstelle befindet sich auch ein Haftzentrum, in dem rund 900 IS-Dschihadisten festgehalten werden. Unter ihnen sind etwa 200 hochrangige Mitglieder der Terrorgruppe.

Neben zwei QSD-Kämpfern wurden auch vier Wachleute bei dem Anschlag getötet. Die Asayîş gab an, eigene Kräfte hätten zwei der am Angriff beteiligten Islamisten erschossen, drei weitere wurden gefangen genommen. Der Zivilrat verhängte nach dem Angriff den Ausnahmezustand über Raqqa, die Stadt wurde abgeriegelt und eine Operation zur Aufspürung von Mittätern eingeleitet.