Al-Hol: IS-Dschihadist bei Mordversuch gestellt

Ein IS-Dschihadist wurde im nordsyrischen Camp Hol beim Versuch, einen Binnenflüchtling zu ermorden, gestellt.

Die Verbrechen im Camp Hol bei Hesekê dauern an. Ein IS-Dschihadist wurde von den Kräften der inneren Sicherheit bei der versuchten Ermordung eines ebenfalls im Lager wohnenden Binnenflüchtlings gestellt. Der IS-Söldner wurde festgenommen. Er hatte versucht, eine Person mit einer schallgedämpften Waffe zu töten.

Immer wieder IS-Morde im Camp Hol

Das Camp Hol gilt weiterhin als einer der gefährlichsten Orte der Welt. In dem Lager terrorisieren selbsternannte IS-Sittenpolizeieinheiten die Bewohner:innen und immer wieder tauchen dort vom IS enthauptete Leichen auf. Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien versucht mit wiederholten Sicherheitsoperationen und diplomatischen Anstrengungen für die Übernahme der Dschihadist:innen aus anderen Ländern und ihrer Kinder, die Lage zu entschärfen. Fehlende Unterstützung führt jedoch zu einer immer gefährlicheren Situation. Seit der Zerschlagung der Territorialherrschaft des IS durch die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) im März 2019 gilt das Lager als tickende Zeitbombe und Brutstätte des IS, da es hauptsächlich zur Unterbringung von Frauen und Kindern benutzt wird, die zuvor in Gebieten unter Kontrolle des IS lebten. Die Gesamtzahl der Bevölkerung in dem Lager liegt derzeit bei etwa 55.000. Bei mehr als der Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner handelt es sich um Binnenvertriebene aus dem Irak, die meisten von ihnen sind Kinder.