Ain Issa unter Artilleriebeschuss

Die nordsyrische Kleinstadt Ain Issa wird erneut unter Artilleriebeschuss gesetzt. Die Angriffe konzentrieren sich auf östlich gelegene Ortschaften und den Verkehrsweg M4.

Die türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen haben eine weitere Angriffswelle gegen die nordsyrische Kleinstadt Ain Issa gestartet. Wie aus der Region gemeldet wird, konzentriert sich der Artilleriebeschuss auf die Dörfer Mişerfa (Mushairefah) und Cehbel (Jabal) im Osten der Stadt. In direkter Umgebung befindet sich einer von drei russischen Beobachtungsposten, die Anfang Dezember im Zuge einer zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD), Damaskus und Moskau erzielten Einigung zur Überwachung der türkischen Aggression und Verstößen gegen das im Herbst 2019 vereinbarte Waffenstillstandsabkommen errichtet wurden. Auch an Punkten der internationalen Schnellstraße M4 schlagen Granaten ein. Informationen zu den Schäden liegen noch nicht vor.

Die Angriffe auf Ain Issa erfolgen von drei Seiten aus

Seit inzwischen mehr als zwei Monaten finden kontinuierliche Angriffe der türkischen Besatzungstruppen und verbündete Dschihadistenmilizen des Nato-Partners Türkei auf Ain Issa statt. Die Bedingungen vor Ort lassen momentan eine massive türkische Invasion nicht zu. Stattdessen finden permanent lokale Angriffe statt, um die umliegenden Dörfer Stück für Stück zu besetzen und Ain Issa einzukreisen. Bisher konnten alle Dörfer von den QSD verteidigt werden.

Russland verhält sich weiterhin nicht zu der Verletzung der im Oktober 2019 mit der Türkei vereinbarten Waffenruhe. Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien soll durch die permanenten Angriffe mürbe gemacht und zur Übergabe der strategisch wichtigen Kleinstadt an das Regime in Damaskus gezwungen werden. Ain Issa war bis zur türkischen Invasion im Herbst 2019 das administrative Zentrum der Autonomiegebiete im Nordosten Syriens und ist das Verbindungsglied zwischen Aleppo, Hesekê, Deir ez-Zor, Kobanê und Minbic.