Schrumpfende Mittel für den Kampf gegen den IS in Syrien
Mazlum Abdi, Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), warnt seit geraumer Zeit vor einem Wiederaufleben der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). In einem von Amberin Zaman für Al-Monitor geführten Interview sagte Abdi, die Entschlossenheit der US-geführten Globalen Koalition, den IS zu besiegen, sei geschwächt. Der Gaza-Krieg stärke den IS und lenke die Koalition davon ab, sich auf Operationen gegen die islamistische Gruppe zu konzentrieren. „Der Konflikt in Gaza hat den IS gestärkt. Er lenkt die Anti-IS-Koalition ab, und ihr Fokus auf diese Region hat dadurch nachgelassen", sagte der Kommandant des multiethnischen Militärverbands in Nordostsyrien.
Abdi wies darauf hin, dass die Voraussetzungen für ein Wiederaufleben des IS, das ihn zu seiner früheren Stärke zurückführen würde, nach wie vor gegeben seien, und fügte hinzu, dass die Gruppe weiterhin über ein finanzielles Netzwerk und Unterstützung in der Region verfüge. „Wir sollten viel mehr finanzielle Unterstützung von unseren Verbündeten erhalten. Das Gegenteil ist der Fall. Die Mittel schrumpfen. Die Entschlossenheit der US-geführten Koalition, den IS zu besiegen, ist geschwächt", sagte Abdi. „In den Internierungslagern Hol und Roj reifen neue Generationen von noch radikaleren IS-Kämpfern heran, Jungen wie Mädchen. Sie planen ihre Flucht.“
Der Generalkommandant der QSD wies darauf hin, dass die mangelnde Zusammenarbeit der an der Koalition beteiligten Regierungen mit der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyriens (DAANES) ebenso wie die herrschende Wirtschaftskrise und die türkischen Angriffe auf die Autonomieregion vom IS ausgenutzt werden. Die Türkei greife immer wieder QSD-Posten an und habe gezielt Kämpferinnen und Kämpfer getötet, die eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den IS spielten, insbesondere Mitglieder der Antiterroreinheit YAT. Außerdem seien wiederholt Sicherheitskräfte angegriffen worden, die IS-Gefangene und das berüchtigte Camp Hol bewachen, so Mazlum Abdi.