AANES fordert humanitäre Nothilfe für Geflüchtete

Die AANES-Vertretung in Deutschland fordert dringend humanitäre Nothilfe für die Versorgung der vor islamistischen Milizen fliehenden Menschen in Syrien ein. In Nord- und Ostsyrien werden rund 120.000 Geflüchtete erwartet.

Hunderttausende Menschen in Syrien auf der Flucht

Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) fordert dringend humanitäre Nothilfe für die Versorgung von Geflüchteten ein. „Islamistische Milizen haben in den vergangenen Tagen Aleppo und umliegende Gebiete eingenommen. Zehntausende fliehen vor den Islamisten in die Gebiete der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien“, erklärte Khaled Davrisch, Repräsentant der Selbstverwaltung in Deutschland, am Mittwoch in einer Mitteilung. „Insbesondere Kurden, Jesiden, Christen und andere Angehörige religiöser oder ethnischer Minderheiten fürchten die Verfolgung und Unterdrückung unter islamistischer Herrschaft. Viele von ihnen stammen ursprünglich aus dem zur Zeit türkisch besetzten Afrin: Sie werden nun ein zweites Mal vertrieben.“

120.000 Menschen müssen versorgt werden

Die AANES erwartet laut der Mitteilung, dass in den nächsten Tagen rund 120.000 Menschen in dem von ihr gesicherten Gebiet ankommen: „In den Städten Tabqa und Raqqa werden mit Unterstützung von internationalen NGO’s Notunterkünfte errichtet und die Erstversorgung der Flüchtlinge vorbereitet. Zu ihnen gehören vor allem Frauen und eine große Zahl von Kindern. Die Temperaturen in der nordostsyrischen Ebene sinken von Tag zu Tag. Die Binnenvertriebenen brauchen angesichts des bevorstehenden Winters dringend Nahrung, medizinische Versorgung und Schutz vor der Kälte.“

Appell an die Bundesregierung: „Die Lage ist ernst“

„Alle Institutionen der Selbstverwaltung arbeiten mit Hochdruck daran, die Versorgung der Flüchtlinge aus der Gegend um Aleppo sicherzustellen“, sagte Khaled Davrisch. Die Lage sei ernst: „Völlig erschöpfte Familien mit Kindern kommen bei uns an, sie mussten bereits Nächte draußen in der Kälte schlafen, weil ihre Flucht zunächst von Islamisten blockiert wurde. Und nun kommt der Winter. Wir brauchen deshalb humanitäre Nothilfe, um die Unterbringung, Wasser-, Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung weiterhin sicherzustellen. Die Bundesregierung hat bereits Erfahrung mit humanitärer Hilfe im Norden Syriens. Wir bitten dringend um unbürokratische Hilfe und hoffen auf schnelles Handeln!“