Şehba: Vier Kinder aus Efrîn durch IS-Mine verletzt

Im nordsyrischen Kanton Şehba sind vier minderjährige Vertriebene aus Efrîn bei der Detonation einer vom IS hinterlassenen Mine schwer verletzt worden.

Bei einer Minenexplosion im nordsyrischen Kanton Şehba sind am Freitag vier Minderjährige teils schwer verletzt worden. Die Opfer, bei denen es sich um zwei dreizehnjährige sowie neun- und 15-jährige Jungen handelt, wurden in das Krankenhaus Avrîn in Fafîn gebracht, wo sie intensivmedizinisch behandelt werden. Es sind Vertriebene aus Efrîn, die in einem Geflüchtetencamp in Tel Rifat untergebracht waren. Erst Anfang Oktober war eine 45-jährige Campbewohnerin bei einer Minenexplosion verletzt worden.

Nach vorliegenden Informationen ereignete sich die Detonation des vermutlich von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zurückgelassenen Sprengsatzes, als die Minderjährigen zum Spielen das Camp verlassen hatten. In Şehba kommt es häufig zu Explosionen, die mit einer hohen Mortalitätsrate einhergehen, da die Region in hohem Maße von Dschihadisten mit Minen und Sprengfallen belastet worden ist. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Opfern um spielende Kinder. Ein großer Teil der östlich von Efrîn gelegenen Region stand zwischen 2013 und 2015 unter IS-Besetzung. Besonders dramatisch wurde die Situation 2018, als Hunderttausende Menschen aus Efrîn vor den türkischen Besatzungstruppen nach Şehba flüchteten.

Seit der Befreiung von Şehba durch die YPG/YPJ hat das selbstverwaltete Landwirtschafts-Komitee über vierzig Hektar Fläche von den IS-Hinterlassenschaften gesäubert und zur Nutzung freigegeben. Die Aufbauarbeit werden jedoch durch die fortgesetzten Angriffe der türkischen Besatzungstruppen erschwert. Täglich schlagen Granaten in der Region ein. Zudem ist das selbstverwaltete Gebiet von der Außenwelt abgeschnitten, da das Umland von Syrien, der Türkei und protürkischen Milizen kontrolliert wird.