Bei einer Minenexplosion in der nordsyrischen Stadt Tel Rifat im Kanton Şehba ist am Samstagabend eine Zivilistin schwer verletzt worden. Der rechte Fuß der 45-jährigen Frau musste amputiert werden. Mittlerweile befindet sie sich außer Lebensgefahr.
Bei dem Opfer handelt es sich um Maya Cimo Gul Xilo, einer Vertriebenen aus Efrîn. Sie musste ihr Dorf im Kreis Cindirês im Zuge der türkischen Invasion verlassen und lebt seit zweieinhalb Jahren in Şehba, einer ursprünglich dünn besiedelten, wüstenähnlichen Region bei Aleppo. In Şehba detonieren immer wieder improvisierte Sprengkörper, die von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) als Sprengfallen platziert wurden. Einige Gebiete sind so stark verseucht, dass ein Betreten unmöglich ist. Ein großer Teil der östlich von Efrîn gelegenen Region war zwischen 2013 und 2016 vom IS besetzt und wurde von Jaish al-Thuwar (Armee der Revolutionäre) und den YPG/YPJ befreit.
In den folgenden Jahren kamen Dutzende Menschen bei Explosionen der vom IS hinterlassenen Sprengfallen ums Leben. In den meisten Fällen handelte es sich um spielende Kinder. Besonders dramatisch wurde die Situation 2018, als knapp 120.000 Menschen aus Efrîn vor den türkischen Besatzungstruppen nach Şehba flüchteten. Um die Säuberung der von den IS-Hinterlassenschaften verseuchten Gebiete kümmern sich neben den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) auch die Landwirtschaftskomitees.