Şehba: Embargo des Assad-Regimes vertieft Krise

Das syrische Regime übt ein Embargo über die selbstverwaltete Region Şehba aus, in der über 100.000 Flüchtlinge aus Efrîn leben. Die Binnenflüchtlinge betonen, dass sie sich durch das Embargo nicht vom Weg des Widerstands abbringen lassen werden.

Der Kanton Şehba liegt zwischen der Region Kobanê und dem von der Türkei besetzten Efrîn. Es handelt sich weitgehend um eine dünn besiedelte Wüstengegend mit ursprünglich 90.000 Einwohner*innen. Mit der Besetzung der Region Efrîn leben dort seit zwei Jahren über 100.000 Flüchtlinge. Statt die Flüchtlinge und die Bevölkerung der Region zu unterstützen, hat das Assad-Regime ein Embargo über die Region verhängt. Flüchtlinge protestierten gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA gegen das Embargo. Die Blockade hat unter anderem dazu geführt, dass die Lebensmittelpreise in die Höhe geschossen sind. Die Schutzsuchenden sind dennoch entschlossen, ihren Widerstand fortzusetzen.

Benîn Henan stammt aus Efrîn und betreibt nun einen Laden auf dem Markt. „Der Wert des Dollars hat 1.200 Syrische Lira erreicht. So kommt der Markt praktisch zum Erliegen”, erklärt Henan. „Das Regime verlangt hohe Steuern auf die Produkte, die in die Region transportiert werden. Auch aus diesem Grund schießen die Preise in die Höhe. Aufgrund der Preissteigerungen konnten wir in den vergangenen zwei Monaten praktisch nicht arbeiten.“

Kifyet Mihemed berichtet über die Nahrungsmittelpreise: „Wir erleben alle nur erdenklichen Schwierigkeiten und appellieren an die internationale Gemeinschaft. Wir fordern, dass dieses Embargo durchbrochen wird.”

Der Ladenbetreiber Ahmed Omar sagt: „Wir unterstützen die Flüchtlinge aus Efrîn. Auch im Krieg werden wir an ihrer Seite kämpfen. Wir werden mit ihnen sein, bis sich der türkische Staat von ihrem Land zurückzieht und die Flüchtlinge aus Efrîn zurückkehren.“

Widerstand geht weiter“

Meryem Xal aus Efrîn-Cindirês kritisiert die Angriffe der Türkei und das Embargo des syrischen Regimes: „Die Bombardierungen durch den türkischen Staat und das Embargo des Regimes sind nicht mehr zu ertragen. Wir können wegen des Embargos nicht einmal mehr Milch für unsere Kinder kaufen. Wie lange soll das noch so weitergehen und wo soll dies hinführen? Wir sind davon überzeugt, nach Hause zurückzukehren, und werden jeder Härte widerstehen.“