Öcalan-Aktionstag in Nordostsyrien

In vielen Städten Nordostsyriens haben zum globalen Aktionstag für die Freiheit Abdullah Öcalans und gegen seine Isolation auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali Demonstrationen und Kundgebungen stattgefunden.

In Nordostsyrien sind heute viele Menschen zum internationalen Aktionstag #RiseUpAgainstIsolation auf die Straße gegangen, um der Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan und der Aufhebung der Isolation auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali Nachdruck zu verleihen.  Am 9. Oktober jährte sich der Beginn des internationalen Komplotts gegen den kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, der vor 22 Jahren auf internationalen Druck durch die Türkei und die NATO Syrien verlassen musste und sich für einen Friedensprozess auf eine Odyssee quer durch Europa begab, die letztendlich in seine international koordinierte Verschleppung aus der griechischen Botschaft in Nairobi in die Türkei mündete. Aus Anlass des Beginns des „internationalen Komplotts” gegen den PKK-Begründer hatten kurdische Organisationen zu dem dezentralen Aktionstag aufgerufen, der sich in Rojava auch gegen die Besatzungsangriffe der Türkei richtet.

Qamişlo

An einer Demonstration in Qamişlo beteiligten sich neben zahlreichen Bewohner*innen der Stadt auch Vertreter*innen der Autonomiebehörden. Der Marsch startete am zentralen Kreisverkehr Munir Habib und führte lautstark unter einem gelben Fahnenmeer mit dem Konterfei Abdullah Öcalans bis zum Sitz der UN-Vertretung. Auf einer abschließenden Kundgebung wurde in Redebeiträgen die internationale Ignoranz angesichts des Isolations- und Foltersystems auf Imrali scharf verurteilt. Zudem sind internationale Menschenrechtsorganisationen aufgrund ihrer Untätigkeit im Hinblick auf die dramatische Lage hunderttausender Vertriebener kritisiert worden, die als Folge der türkischen Invasion nach wie vor in Notunterkünften und Zelten ausharren müssen. Neben den Vereinten Nationen wurde auch die internationale Öffentlichkeit aufgerufen, ihre Stimme gegen die Besatzungspolitik des türkischen Staates und die Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung zu erheben.

Video: ANHA

Dêrik

In Dêrik versammelten sich hunderte Menschen, darunter auch Bewohner*innen von Koçerat und Berava, zu einer Demonstration am zentralen Azadî-Platz. In Sprechchören wurde der Widerstand Abdullah Öcalans auf Imrali gegrüßt.

Tirbêspiyê

In Tirbêspiyê fand ebenfalls eine Demonstration gegen das internationale Komplott gegen Öcalan statt. Die Aktivistin Fehime Temo aus dem Exekutivrat von Kongreya Star, dem Dachverband der Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien, wies in einer Ansprache darauf hin, dass das anhaltende Schweigen der internationalen Öffentlichkeit gegenüber den Invasionen der Türkei den Weg für weitere Massaker an der Zivilbevölkerung ebne.

Video: ANHA

Amûdê

Eine Demonstration in Amûdê führte vom Platz der freien Frau bis zum Sitz der Revolutionären Jugendbewegung Nordostsyriens. Die PYD-Politikerin Minewer Xalid rief die Völker des Mittleren Ostens auf, sich für die Freiheit Abdullah Öcalans einzusetzen.

Video: ANHA

Girkê Legê

An einem Marsch durch Girkê Legê beteiligte sich unter anderem Mihemed Cemil, Ko-Vorsitzender des Exekutivrats der selbstverwalteten Stadt. Cemil erklärte, dass es Abdullah Öcalan gewesen sei, der die theoretische Vorlage für die Revolution von Rojava lieferte. „Allein dank seinen Ideen ist es uns, den verschiedenen ethnischen und religiösen Komponenten der Gesellschaft Nord- und Ostsyrien heute möglich, als eine Nation gemeinsamer Kultur ein demokratisches Leben zu führen.“ Rîhan Temo von Kongreya Star fügte hinzu, dass die Errungenschaften der Rojava-Revolution auf Grundlage der Philosophie Öcalans erzielt wurden.

Video: ANHA

Weitere Aktionen fanden in Dirbêsiyê, Zirgan, Til Hemis, Til Berak, Til Koçer, Çilaxa, Hesekê, Raqqa, Şeddadê und Til Temir statt.